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Augsburg: Neue Welterbe-Büroleiterin hört schon wieder auf

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Welterbe: Neue Managerin kehrt Augsburg schon wieder den Rücken

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    Alexandra Lotz hatte vergangenen Sommer die Leitung des Welterbe-Büros übernommen. Nun verlässt sie die Stadt wieder.
    Alexandra Lotz hatte vergangenen Sommer die Leitung des Welterbe-Büros übernommen. Nun verlässt sie die Stadt wieder. Foto: Silvio Wyszengrad

    Sie war mit großen Vorschusslorbeeren nach Augsburg gekommen, nun kehrt sie der Stadt nach nur acht Monaten wieder den Rücken: Alexandra Lotz gibt ihre Position als Leiterin des Welterbe-Büros auf, um sich anderen Aufgaben in Schwerin zu widmen. Kulturreferent Jürgen Enninger bestätigte entsprechende Informationen unserer Redaktion am Dienstag auf Nachfrage. Die Stelle soll schnellstmöglich wieder ausgeschrieben werden, denn Lotz räumt ihr Büro bereits zum Ende dieser Woche. 

    Wer dieser Tage eine Mail an die Leiterin des Augsburger Welterbe-Büros schrieb, bekam eine kurze aber eindeutige Antwort: "Diese E-Mail-Adresse ist nicht mehr aktiv." Kulturreferent Jürgen Enninger sagt auf Anfrage, "Frau Lotz hat eine andere Herausforderung angenommen". Er bedaure den Weggang sehr, die Welterbe-Expertin habe eine "neue Dynamik" in die Thematik gebracht. Die Stadt habe mit dem Angebot aber nicht mithalten können. Lotz selbst will nicht sagen, was sie künftig genau macht. Nur so viel: Es handle sich um ein Angebot aus der Privatwirtschaft, das nicht in erster Linie mit dem Thema Welterbe zu tun habe, obgleich sich Schwerin derzeit mit seinem Residenzensemble um den Unesco-Titel bemüht. 

    Welterbe-Büro: Weggang der Leiterin sorgt für Verwunderung

    In Augsburg sorgt die Personalie für Verwunderung. Bei ihrer Vorstellung vergangenen Sommer lobte Lotz nicht nur die Stadt Augsburg in höchsten Tönen, sondern auch die Möglichkeiten, die sich für eine so junge Welterbestätte böten. Augsburg hatte den Titel 2019 für sein historisches Wassermanagement-System erhalten, 22 Denkmäler - darunter Wasserkraftwerke, die Augsburger Prachtbrunnen und die Lechkanäle - gehören zu den geschützten Objekten. Lotz habe sich zuletzt in viele Besprechungen und Planungen aktiv eingebracht, im Juni findet der erste Welterbelauf statt, der auf ihre Idee zurückgeht. Der Abschied komme, so heißt es, deshalb eher unerwartet.

    Die Leitung des Welterbe-Büros war nach dem Weggang von Ulrich Müllegger im Sommer 2022 gut ein Jahr lang vakant. Lotz sollte neuen Schwung in die Thematik bringen, denn Augsburg hatte seit seiner Aufnahme in die Unesco-Liste nur sehr verhalten Schritte unternommen, was die damit verbundenen Aufträge betrifft. Dazu gehören unter anderem die Vermittlung der jeweiligen Thematik sowie die Forschung und Vernetzung mit anderen Welterbestätten. Das Thema einer nachhaltigen Wasserversorgung, die in Augsburg über Jahrhunderte hinweg gut funktionierte und auch zum einstigen Reichtum der Stadt beitrug, böte auch in der heutigen Zeit gute Ansätze für Forschungen und Netzwerke. Wasser ist eine knappe Ressource selbst in manchen Teilen Bayerns, man wird sich in Zukunft intensiv Gedanken machen, wie man sie nutzt.

    Augsburgs Welterbe-Referent Jürgen Enninger betont, man habe bereits einige Projekte in die Wege geleitet. So sei geplant, das Thema in die Schullehrpläne zu integrieren, auch eine Zusammenarbeit mit den Welterbestädten Hamburg und Regensburg sei am Entstehen. Doch diese Projekte wird nun eine neue Leitung des Welterbe-Büros umsetzen müssen. Dass die Stadt Augsburg schnell fündig wird, davon ist Enninger überzeugt: "Schon bei der ersten Ausschreibung hatten wir zahlreiche Bewerbungen. Ich bin sicher, dass wir bald Ersatz finden."

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