Polizeieinsatz wegen "Containern": Kritik am Augsburger Klimacamp
Klimacamper wollten gestohlene Lebensmittel verschenken. Der Augsburger CSU-Chef kritisiert nicht nur diese Aktion. Er fordert den Abzug der Aktivisten.
In dem Korb, den die Polizisten konfisziert haben, liegen Semmeln, Äpfel, Bananen, Brot und Joghurts. Es soll sich um Diebesgut handeln. Die Beamten tragen die Lebensmittel zu einem der vier Streifenwagen, die am Moritzplatz geparkt haben. Ein Polizeieinsatz am dortigen Klimacamp hat am Dienstagnachmittag für Aufsehen gesorgt. Das Lager der Protestierenden kommt nicht aus den Schlagzeilen. Augsburgs CSU-Chef Volker Ullrich fordert die Klimacamper inzwischen auf, vom Camp Abschied zu nehmen: "Es wäre ein Gewinn, wenn das Klimacamp in Absprache mit der Stadt seine dauerhafte Präsenz im Sinne von Camping im öffentlichen Raum beenden würde."
Die Klimacamper um Ingo Blechschmidt sind nicht verwundert, als am Dienstagnachmittag ein Polizeiauto nach dem anderen am Moritzplatz anrückt. Sie haben damit gerechnet. Schließlich hatten sie eine Aktion, die strafrechtlich relevant ist, selbst öffentlich angekündigt: Die Aktivisten hatten verwertbare Lebensmittel aus Mülltonnen von Augsburger Supermärkten gesammelt, um sie an ihrem Camp auf dem Moritzplatz an Bedürftige zu verschenken. Bedürftige kamen zwar nicht, dafür ein Aufgebot an Polizei und Medienleuten. "Sobald wir Kenntnis von einer Straftat haben, sind wir verpflichtet, diese zu verfolgen", erklärt Andreas Strobel von der Polizei den Einsatz. Man habe einen Beschluss vom Amtsgericht für eine Durchsuchung des Klimacamps und für die Beschlagnahme der Lebensmittel.
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Die Diskussion ist geschlossen.
CSU? Die Würde des Kapitals ist unantastbar.
Losgelöst vom Pro und Contra zum Klimacamp und dessen optischen Eindrucks.
Der demonstrative Verweis auf den "Raubbau" mit und bei Lebensmitteln trifft genau ins Ziel. Der Tellerrand - und hier ganz wörtlich - ist nicht das Ende der Welt.
Insofern bitte mit den richtigen Mitteln Weiter so!
Eine gute Aktion der Aktivisten !. Auch hier lohnt der Blick über Grenzen hinaus, bei unseren Nachbarn in Frankreich müssen seit Februar 2016 Supermärkte mit einer Ladengröße von über 400 qm abgelaufene, aber noch verwertbare Lebensmittel an soziale Einrichtungen wie z.B. Tafeln spenden. Und auch hier hinkt die CSU meilenweit der gesellschaftlichen Realität hinterher. Wie wärs Herr Ullrich, statt Sprüche klopfen mal im Supermarkt mit den Bürgern sprechen ?
Die Aktivisten haben in dieser Sache Recht!! - Die CSU mit samt ihrer Sippschaft sollte sich schämen, hieran etwas auszusetzen.
Die Polizei, nebenan bemerkt, sollte darüber nachdenken, ob sie sich mit der Verfolgung einer solchen Lapalie nicht gleich ganz lächerlich macht, wegen Lebensmitteln, welche noch gut sind wegen "Diebstahls aus dem Müll" (Dass ich nicht Lache!) hier zu vollstrecken. Egal, ob ein nach den Konzernen ausgerichtetes Gesetz dies verbietet. hier sollte man einfach Hirn walten lassen.
Hier gehört das Wegwerfen von noch guten Lebensmitteln gesetzlich verboten und die Entnahme aus dem Müll legalisiert, basta!
Die Herrschaften zeigen mal wieder, was sie von Recht und Gesetz halten. Es wird Zeit, dass man denen klar macht, dass wir in keiner Anarchie leben.
Das Gegenteil ist der Fall. Ich finde mit dieser Aktion hat das Klimacamp gezeigt, dass es gesellschaftlich relevante Diskussionen anstoßen kann.
Das zu Grunde liegende Gesetz ist absurd. Der Rechtsbruch ist in meinen Augen marginal. Mit der Aktion wurde niemandem geschadet, vielmehr wurde das Thema Lebensmittelverschwendung mit seinen sozialen und ökologischen Folgen auf die Titelseite gebracht.
>> Die Aktivisten hatten verwertbare Lebensmittel aus Mülltonnen von Augsburger Supermärkten gesammelt, um sie an ihrem Camp auf dem Moritzplatz an Bedürftige zu verschenken. Bedürftige kamen zwar nicht ... <<
Gibt es dazu schon eine Stellungnahme der Klimacamper?
Die Aktivisten haben in der Sache Recht! Das Gesetz, das den Polizei Einsatz provoziert ist ein absurder Witz einer verqueren Gesetzgebung, die sich an den Interessen der Konzerne ausgerichtet hat. Das Klimacamp als solches ist eine Schande - nicht für die Stadt, sonder für die Aktivisten. Ein Camp, das aussieht wie ein versiffter Mülleimer straft seine Insassen Lügen. Wenn die Akteure auch nur ein Mindestmaß an Gefühl für Präsentation einer guten Sache und ein Mindestmaß an Verantwortung für die Umwelt hätten, zu der sie gehören, würden sie ihr Camp anders präsentieren. Der Wille ist gut, die Intelligenz fehlt - leider !
eine sehr wichtige und gute aktion derer von der plastikmüllhalde.
wer die rettung von lebensmittel AUS MÜLLCONTAINERN in unserer derzeitigen situation ( auch schon früher) als straftat betrachtet; sollte auch das sammeln von pfandflaschen aus abfallkörben als diebstahl betrachten.
Ich sehe schon: es mangelt an Bildung.
Wer Weiterverwertung und Recycling als Straftat ansieht, sollte sich ein paar Minuten Zeit nehmen zum Nachdenken und falls nichts sinnvolles dabei rauskommt, Rat von hinreichend unabhängigen Ratgebern hinzuziehen.