Soll die Maxstraße "weitgehend autofrei" oder "autoarm" werden?
Plus CSU und Grüne wollen dasselbe, die Koalitionäre ringen aber um die Formulierung. Am Ende muss sogar kurz die Sitzung des Bauausschusses unterbrochen werden.
Gegen die Stimme der AfD hat der Bauausschuss des Stadtrats am Donnerstag grünes Licht für einen abgespeckten Versuch zur Umgestaltung der nördlichen Maximilianstraße in diesem Jahr gegeben. Wie berichtet ist dann vorgesehen, Sitzmöbel auf Parkplätze am Straßenrand zu stellen, um den Straßenraum anders zu nutzen. "Es ist ein Versuch gemeinsam mit den Bürgern", so Baureferent Gerd Merkle (CSU). 2023/24 soll dann ein einjähriger Versuch folgen, in dem die Maximilianstraße zwischen Herkules- und Merkurbrunnen zu einer Art Fußgängerzone umgewandelt wird. Während die Ratsmitglieder inhaltlich fast alle einer Meinung waren, hakelten sich die Koalitionäre CSU und Grüne um Formulierungen.
Baureferent Merkle zur Maxstraße: "Wir werden keine Annastraße haben"
Denn statt des bisher üblichen Begriffs "autofrei", der im Grünen-Wahlprogramm stand und auch im Koalitionsvertrag verwendet wird, taucht in dem Beschlussvorschlag aus dem OB-Referat (Hintergrund ist, dass mehrere Referate an dem Versuch beteiligt sind) nun plötzlich die Bezeichnung "autoarm" auf. "Wir werden hier keine Annastraße haben. Es werden regelmäßig Autos durchfahren, weil es viele Anwohner gibt. Ein gewisser Grundverkehrsfluss wird erkennbar sein", so Merkle. Man dürfe mit dem Begriff "autofrei" nicht die Erwartung auslösen, dass dann gar kein Verkehr mehr herrsche.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Wie sollen die Gastronomie und Geschäfte mit Waren beliefert werden bei "autofrei"? Mit Lastenfahrräder?
Autofrei heißt, dass nur Anwohner und Zulieferer ein- und ausfahren dürfen und das möglicherweise zeitbeschränkt. Die CSU bekommt wohl Angst vor der eigenen Courage und will das aufweichen.
Ich frage mich wie in Gottesnamen der weiße Hase in der Annastraße oder die Kulperhütte beliefert werden. Wie kommt das Essen nur auf entlegene Almen? Hexerei muß es sein. Oder Drohnen. Eventuell Außerirdische? Wahrscheinlich. Es muss eine Spezies geben, die tatsächlich ohne Fahrzeuge auskommt.
"Ich frage mich wie in Gottesnamen der weiße Hase in der Annastraße oder die Kulperhütte beliefert werden."
Schauen Sie sich einfach die Schilder an den Eingängen der Fußgängerzone an und Sie werden aufgeschlaut.
„Weitestgehend geistesfrei“ lässt wenigstens ein wenig Hoffnung auf das zeitweise Vorhandensein von etwas mehr Geist, wohingegen „Geistesarmut“ ein dauerhafter Zustand ist, den man auch als Behinderung klassifizieren könnte.
Die Argumente, die Kunden könnten nicht die Geschäfte anfahren, oder Anwohnern muss eine Zufahrt zu ihren Grundstücken möglich sein, ziehen nicht. In den komplett autofreien Fußgängerzonen geht das ja auch nicht, mit teilweisen Ausnahmen der Anwohner und den Zulieferverkehr zu bestimmten Zeiten. Bäume, bzw. Bepflanzungen kann man auch in transportablen Trögen und Kübel während den verschiedenen Jahreszeiten aufstellen, um so das Aufenthaltsgefühl dort noch besser zu machen. Auch wäre es sinnvoll, gleichzeitig die "Karolinenstraße" und "Am Perlachberg" mit einzubeziehen. Dieses Hick-Hack mit "Autoarm" oder "weitgehend Autofrei" zeigt doch wieder, dass alles nur halbherzig geplant wird. Es muss schnellsten eine Autofreie Innerstadt im Kernbereich her und auch der Durchgangsverkehr in der Karlstrasse unterbrochen werden., und das sage ich als Autofahrer. Es wird geplant, diskutiert und nach Jahren passiert immer noch nichts. Andere Städte, auch vergleichbar mit Augsburg, haben da schon seit langem solche Maßnahmen eingeführt und sind damit gut "gefahren".
Ich als überzeugter Radfahrer bin für "autoarm". Die Anwohner haben auch ein Recht mit dem Auto zu ihren Häusern zu kommen.
Auch ein gewisser Verkehr zu den Geschäften soll möglich sein.
Dafür muss dann aber auch der Verkehr kontrolliert werden. Bisher ist da Tempo 20. Die meisten Autofahrer scheren sich aber nicht darum. Die meisten fahren da mit 40 bis 60 km/h durch. Wenn da alle langsamer fahren wäre Platz für alle. Aber die OB fühlt sich als Dienerin des Automobils. Daher darf in Augsburg durch die Stadt keine Geschwindigkeit kontrolliert werden.