Immobilienunternehmer Bernhard Spielberger hat am Mittwoch die schwarz-grüne Koalition im Augsburger Stadtrat angegriffen. Hintergrund ist das Bebauungsplanverfahren auf dem Kongressparkhaus-Areal, das statt der von Spielberger favorisierten Mischung aus 220 Wohnungen und unteridischer Parkgarage auf eine oberirdische Parkhausbebauung wie bisher setzt (wir berichteten). Als Mehrheitseigentümer des Parkhauses hat Spielberger bereits angekündigt, der Bebauung mit einem Parkhaus nicht zuzustimmen.
„Auf die Stadt weiß, dass Senioren oft in ihren viel zu großen Wohnungen bleiben müssen“
„Ich bin gespannt, wie die CSU und die Grünen kommendes Jahr ihren Wählern erklären wollen, dass sie aktiv die Schaffung von Sozialwohnungen verhindern“, so Spielberger in einer Presseerklärung. Dies betreffe ältere Bürger, aber nicht nur: „Auch die Stadt weiß, dass Senioren oft in ihren viel zu großen Wohnungen bleiben müssen, weil sie sich kleine, ihrer Lebenssituation angepasste Wohnungen nicht leisten können. Mit den von mir geschaffenen 220 Seniorenwohnungen würden somit 220 Wohnungen für Familien frei“, so Spielberger. Zudem werde so das Parkplatzproblem für Kongresshallenbesucher, Hotelgäste, Bewohner des Hotelturms gelöst. Auch an Abstellplätze für Senioren-E-Bikes und Carsharing sei gedacht.
Die Stadt hatte vor einem Jahr die bisher verfolgten Überlegungen für eine Kombination und Wohnen und unterirdischer Garage aufgegeben, nachdem sich innerhalb der Eigentümergemeinschaft des Parkhauses keine Einigung in diese Richtung abzeichnete. Zudem gab es auch Bedenken wegen der geplanten massiven Bebauung in Parknähe.
Laut Spielberger soll es nun in absehbarer Zeit ein Gespräch mit Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) geben.
Der aktuelle Bebauungsplan ist seit 10.02.2017 rechtskräftig. Wie soll denn die Stadt etwas aktiv verhindern, was der Minderheitsgesellschafter und Sie - trotz bestehendem Baurecht - seit fast 10 Jahren nicht an den Start bekommen? Bis auf diesem Grundstück irgendetwas passiert, sind die 220 großen Wohnungen "für Familien" auch auf natürlichem Weg frei geworden. Angesichts der Realität liest sich die damalige Begründung im Textteil des Bebauungsplans für dieses Areal auch eher wie ein schlechter Scherz. Schon richtig, dass die Stadt auf diese Fehlentwicklung reagiert und die Dinge neu ordnet.
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