Bänke putzen, Waren bestellen, Strom und Wasser anschließen. Das sind nur ein paar der zahlreichen Aufgaben, die Albert Oblinger mit seinem Team in Vorbereitung auf die Saison in den vergangenen Tagen erledigen musste. Oblinger betreibt den Biergarten Oblinger‘s Luginsland. Wie auch viele andere Augsburger Biergärten ist er seit Kurzem wieder geöffnet. „Wir gehen jetzt in unsere 32. Saison, da hat man schon eine Routine“, sagt der Wirt. Bereits jetzt sei das Wetter ideal gewesen und der Andrang deswegen groß. Das Hauptgeschäft mache man im Sommer aber oft an nur 25 bis 30 Tagen, besonders an Wochenenden und Feiertagen. Die Gäste erwartet dieses Jahr mancherorts Neues.
Ein „Biergarten-Ereignis“, das im Vorjahr viele Besucher lockte, war die Fußball-Europameisterschaft. Auch wenn es dieses Jahr nichts Ähnliches gibt, ist Oblinger ist für den Sommer zuversichtlich: „Mit 200 Plätzen ist unser Biergarten zwar etwas kleiner als die meisten anderen, aber gerade am Wochenende und an Feiertagen werden die Tische schon drei bis vier Mal täglich neu besetzt.“ Im letzten Sommer hatte es bei ihm große Veränderungen gegeben: Die Speiskarte wurde erneuert, Burger und vegane Gerichte wurden hinzugefügt. Dieses Jahr habe man versucht, sich zusätzlich auch wieder etwas mehr auf die bayerische Küche zu fokussieren. „Das liegt uns einfach noch mehr“, sagt Oblinger.
Riegele Biergarten und Parkgarten haben wieder geöffnet
Auch der Riegele-Biergarten nahe dem Augsburger Hauptbahnhof hat aufgrund des guten Wetters seit Anfang einigen Tagen wieder geöffnet. Für April sei auch schon viel los gewesen, sagt Restaurantmanagerin Ieva Locmele. Davor stand jede Menge Arbeit für das Personal an. „Zwei Wochen sind wir damit beschäftigt, alles wieder vom Winterschlaf zu erwecken. Erst dann können die 400 Gäste, die im Biergarten Platz finden, wieder bedient werden“, so Locmele. Auch personell sei man für den Sommer gut aufgestellt, gleichzeitig sei man aber auch immer auf der Suche nach Unterstützung. „An einem guten Nachmittag benötigen wir fünf bis sechs Mitarbeiter alleine für den Service. Mit Küchenpersonal arbeiten je nach Andrang 15 bis 20 Personen gleichzeitig.“ Besonders in den Ferien und an Tagen mit vielen Besuchern zähle man neben dem Stammpersonal auch auf Aushilfskräfte, meist Schülerinnen und Schüler oder Studierende. Ganz abgeschlossen sind die Arbeiten im Biergarten aber noch nicht, derzeit werde noch ein Ofen umgebaut, sodass man die Gäste im Sommer auch mit frisch gebackenem Brot sowie neuen Flammkuchen versorgen könne.
Neue Gerichte gibt es in diesem Jahr auch im Parkgarten im Wittelsbacher Park. Dort wurde die Speisekarte unter anderem um Flammkuchen mit Flusskrebsen sowie mit Lachsforelle erweitert. Auch im Parkgarten musste vor der Öffnung einiges an Arbeit vollbracht werden. Neben Tischen und Bänken musste auch der anliegende Teich, inklusive Wasserfontäne, gereinigt werden. Seit Mitte April werden wieder Gäste bewirtet, der Andrang sei aber schon jetzt groß. „Letzten Sonntag war es schon fast so wie im Hochsommer“, sagt Tinatin Surguladze, Leiterin des Biergartens. Ein Highlight des Parkgartens ist ein Tisch in einem Pavillon auf dem Teich, der neben dem Restaurant liegt. „Besonders für Heiratsanträge ist dieser sehr beliebt“, erzählt Surguladze. Ab dem 23. Mai sorgen diesen Sommer außerdem die „Lechklänge“ an den Freitagen von 17 bis 22 Uhr mit Musik für eine entspannte Feierabendstimmung.

Preise in Augsburger Biergärten steigen nur leicht – oder gar nicht
Die Gastronomie hat mit steigenden Preisen zu kämpfen. Lebensmittel werden immer teurer und auch die Personalkosten steigen. Albert Oblinger kritisiert vor allem die 19 Prozent Mehrwertsteuer, die für Restaurants anfallen. „Wenn ich das Essen jetzt in Plastik verpacke und es dem Kunden mitgebe, sind das nur sieben Prozent Mehrwertsteuer, aber wenn wir den Kunden hier bedienen und echten Service bieten, zahlen wir 19 Prozent“, sagt der Wirt. Mit den Preisen versuche man trotzdem, so gut es geht fair zu bleiben. Im Vergleich zum Vorjahr, heißt es aus allen drei Biergärten, habe man die Preise - wenn überhaupt - im Bereich von einem bis zwei Euro angepasst.
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