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Augsburg: So kam das erste Strickkino im Liliom an

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Stricken und Film schauen: So kam das erste Strickkino in Augsburg an

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    Der Kinosaal war gut besucht - zum ersten Strickkino im Liliom kamen viele überzeugte Strickerinnen.
    Der Kinosaal war gut besucht - zum ersten Strickkino im Liliom kamen viele überzeugte Strickerinnen. Foto: Peter Fastl

    Kurz vor Beginn des Films war es im Kinosaal ganz leise. Nur das Geräusch von vielen Stricknadeln war zu hören, denn am Sonntag feierte ein neues Format im Augsburger Liliom-Kino Premiere: das Strickkino. „Der Trend kommt ursprünglich aus Finnland und hat mittlerweile auch in Deutschland viele Fans gewonnen“, erklärt Janina Kling, Betriebsleiterin im Liliom. Beim Strickkino solle das Filmerlebnis mit der kreativen Tätigkeit des Strickens verbunden werden, was dabei helfe, sich zu entspannen, Stress abzubauen und dem Alltag für eine kurze Zeit zu entfliehen. Auch der Film ist speziell ausgewählt worden, denn eigentlich war „Wunderschöner“ bereits seit drei Wochen nicht mehr im Kinoprogramm.

    Bei dem weitgehend weiblichen Publikum des Strickkinos kam der Film sehr gut an. „Wunderschöner“ ist eine Fortsetzung, die herausfordernde Fragen zum Thema Gleichberechtigung in der heutigen Zeit beleuchtet. Die Komödie mit Tiefgang habe schon zuvor beim Publikum großen Anklang gefunden, so Janina Kling. Daher auch die Entscheidung, den Film für das Strickkino ein weiteres Mal zu zeigen. Wer sich mit den Gästen am Sonntag unterhielt, merkte schnell, dass es sich bei den Augsburger Strickbegeisterten um eine richtige Gemeinschaft handelt. Viele der Besucherinnen waren zuvor bereits bei ähnlichen Veranstaltungen oder öffentlichen Strickrunden zu Gast. So auch Gabriele Weinrich und Ute Horak-Mayer. Gemeinsam mit ihrem Strickclub haben sich die beiden Frauen schon vorab Tickets für das Strickkino besorgt. „Ich finde es ganz toll, dass es dieses Event jetzt auch in Augsburg gibt“, so Gabriele Weinrich.

    Für das Strickkino im Liliom hatte sie etwas Besonderes geplant

    Sie nehme seit Jahren an Strickevents teil und lernte ihre heutige Strickgruppe bei einer öffentlichen Strickrunde des Fachgeschäfts Woll Schaefer in der Innenstadt kennen. „Das Treffen findet einmal im Monat in der Filiale statt, aber das war uns nicht genug“, berichtet Gabriele Weinrich. Daher verabredeten sich die Frauen regelmäßig zum eigenen, privaten Strickcafé. Für das Strickkino hatte Gabriele Weinrich etwas Besonderes geplant: „Ich stricke gern für den guten Zweck. Diesmal arbeite ich an dem Umarmungstuch, eine Strickaktion für Frauen mit Brustkrebs“, erklärt sie. Auch Ute Horak-Mayer ist die Augsburger Strick-Community nicht unbekannt. Für das Strickkino brachte sie ihr ein ganz besonderes Projekt: „Meine Großnichte wird zwei. Zum Geburtstag werde ich ihr ein Strickjäckchen schenken.“ Und tatsächlich. Am Sonntag wurde vom Pulli, Schal oder Stulpen, bis hin zum klassischen Paar Socken alles erdenkliche gestrickt und gehäkelt.

    Besonders seit der Corona-Pandemie habe sich ein regelrechter Boom um das Stricken und Häkeln entwickelt, so Ute Horak-Mayer. Viele junge Leute hätten sich dem Hobby zugewandt und es für sich entdeckt. Das trifft auch auf Strick-Influencerin Vivien Fünfer zu. Unter dem Namen „vivistrickt“ präsentiert die gebürtige Augsburgerin auf der Videoplattform Youtube ihre handgemachten Projekte und spricht über alles rund um das Thema Stricken. „Ich habe schon immer gern Videos über die Projekte anderer angeschaut und mich davon inspirieren lassen“, erzählt die 22-Jährige. Irgendwann habe sie sich dann dazu entschieden, es selbst auszuprobieren. Seither veröffentlicht die Jura-Studentin regelmäßig ihren „Strick-Podcast“. Auch ihr hat das Strickkino gut gefallen. Der Film sei eine gute Wahl gewesen und durch die hellere Beleuchtung habe man ohne Probleme am eigenen Strickprojekt arbeiten können.

    Strickkino im Liliom: Auch die Veranstalter sind zufrieden

    Nicht nur die Gäste, sondern auch die Organisierenden verbuchten das Strickkino als Erfolg. „Bis auf einige wenige Sitze war die Veranstaltung fast ausgebucht“, freute sich Betriebsleiterin Janina Kling nach dem Film. Die Premiere des Strickkinos sei zunächst ein Probelauf gewesen, um zu sehen, wie es beim Publikum ankommt. „Nachdem so viele teilgenommen haben, kann ich mir gut vorstellen, die Veranstaltung fest in unsere Event-Kinoreihe einbauen“, folgert Janina Kling.

    Wer beim nächsten Mal mitstricken möchte, kann sich unter anderem über die Kinowebseite (www.liliom.de) über alle anstehenden Events im Liliom informieren.

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