Tränen, Wehmut, Hoffnung: Göggingen verabschiedet "seinen" Gasthof Ochsen
Plus Der Gasthof "Zum Ochsen" wird abgerissen. Mit ihm verschwindet auch ein Teil Göggingen, vorerst zumindest. Was verbinden die Menschen mit dem Haus? Ein Abschiedsbesuch.
Sie hat sich einen Platz mit Blick auf das Gebäude ausgesucht, natürlich. Einmal noch will Evamaria Birkle auf den "Ochsen" schauen – und damit auch auf einen wichtigen Teil ihres Lebens. Sie hat hier ihre Lehre zur Restaurantfachfrau gemacht, mehrere Jahre in den Räumlichkeiten gewohnt, Ex-Fußball-Bundestrainer Joachim Löw bedient, ihre erste große Liebe kennengelernt – kurz: "Ich bin hier erwachsen geworden", sagt Birkle, als sie an diesem sonnigen Sonntagmittag im Schatten der Kastanien sitzt. Es ist eine von vielen persönlichen und emotionalen Geschichten, wie sie an diesem Tag erzählt werden – zum Abschied eines Wirtshauses, das nach 150 Jahren für Göggingen viel mehr ist als das.
2005 begann Birkle ihre Ausbildung beim Traditionsgasthaus, in ihrem zweiten Lehrjahr übernahm dann Ilir Seferi als Wirt. Sein Konzept: bayerisch-schwäbische Wirtshauskultur und Küche, innen urig-gemütlich, außen der klassische Biergarten. Das kam an, der "Ochse" war über Jahre hinweg die zentrale Anlaufstelle im Stadtteil. Und doch ist er bald Geschichte: Die Gaststätte schließt zum 31. August, um anschließend abgerissen zu werden. Geplant ist zwar, dass an Ort und Stelle ein neuer "Ochse" kommen soll, mit ihm allerdings auch eine Wohnanlage, ein Schmuckladen und ein Kiosk – all das unterirdisch verbunden durch eine Tiefgarage. Die Menschen, denen das Gasthaus ans Herz gewachsen ist und die an diesem Sonntag Abschied nehmen, treiben die Pläne um.
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