
Plus Die Uniklinik bekommt einen Neubau. Die Entscheidung kommt viel zu spät, ist aber die einzig richtige. In ihr liegen große Chancen für den Standort Augsburg.
Drei schlichte Worte, garniert mit ebenso vielen Ausrufezeichen, markieren einen Meilenstein in Augsburgs neuerer Geschichte. "Die Uniklinik kommt!!!", schrieb Bayerns damaliger Ministerpräsident Horst Seehofer im Februar 2009 ins Goldene Buch der Stadt. Nun, gut 14 Jahre danach, kommt die Uniklinik 2.0 - und man kann Seehofers Satz getrost ein paar Ausrufezeichen hinzufügen. Die Entscheidung pro Neubau, die am Dienstag bekannt gegeben wurde, ist ein weiterer Meilenstein für Augsburg und die gesamte Region.
Augsburger Uniklinik: Die Entscheidung pro Neubau ist zu spät gefallen
So richtig die Entscheidung pro Neubau ist, so bleibt doch ein Geschmäckle. Das Votum war überfällig. Sicher muss in einer Grundsatzfrage wie dieser wohl abgewogen werden, das ewige Hin und Her hat aber viele wertvolle Jahre gekostet. Dass es einen großen Wurf braucht, wie er dem neuen Klinik-Chef schon weit vor seinem Amtsantritt im Januar vorschwebte, war längst klar. Nun dauerte es bis ins Jahr der bayerischen Landtagswahl. Ein Schelm, wer Böses denkt.
Aber, und das zählt: Der Neubau kommt. Er bedeutet eine enorme Chance für die Versorgung in Augsburg und der gesamten Region. Die Medizin macht rasante Fortschritte, gleichzeitig wächst der Druck auf das gesamte Gesundheitssystem. Beidem kann ein Neubau Rechnung tragen: durch tatsächlich bedarfsgerechte Patientenversorgung, durch eine enge Verzahnung von Forschung und Krankenhaus, durch ein hochmodernes Arbeitsumfeld, das motiviertes Personal wieder stärker anzieht als abschreckt.
Viele Fragen bleiben offen: Was passiert mit kleineren Krankenhäusern?
Natürlich wird es nun aber auf die Umsetzung ankommen. Die Staatsregierung wird sich dabei an den großen Worten der Bekanntgabe - Zitat: "eines der modernsten Klinikareale Europas" - messen lassen müssen. So oder so ist die Entscheidung aber ein Bekenntnis zur Uniklinik. Was dies für die kleineren Kliniken in Stadt und Region bedeutet, ist nur eine der Fragen, die nun beantwortet werden müssen.
Sie haben nicht die Berechtigung zu kommentieren. Bitte beachten Sie, dass Sie als Einzelperson angemeldet sein müssen, um kommentieren zu können. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an moderator@augsburger-allgemeine.de.
Um kommentieren zu können, gehen Sie bitte auf "Mein Konto" und ergänzen Sie in Ihren persönlichen Daten Vor- und Nachname.
Bitte melden Sie sich an, um mit zu diskutieren.