Wenn geistig Beeinträchtigte ihre Sexualität leben wollen
Plus In Wohngruppen und Werkstätten der Behindertenhilfe werden die einstigen Tabuthemen nicht mehr unter den Teppich gekehrt. Wo es in Augsburg Unterstützungsangebote gibt.
Sich Wünsche in Sachen Liebe und Sexualität mitzuteilen, fällt vielen schwer. Hemmungen, Tabus und die Sorge, den anderen oder die andere vor den Kopf zu stoßen, erschweren die Kommunikation Wieviel schwerer wird die Angelegenheit erst, wenn den Partnern die Worte fehlen - etwa, weil sie geistig gehandicapt sind. Ronald Miller, der bei der Caritas Augsburg (CAB) seit vielen Jahren im Bereich Behindertenhilfe tätig ist, weiß um die Bedeutung und Vielschichtigkeit dieses Problems. Zum einen könne Sexualität bei geistig Behinderten nicht einfach ausgeblendet werden: "Die Menschen sind von den Geschlechtsmerkmalen voll entwickelt, nur passt die körperliche Entwicklung nicht zur geistigen." Zum anderen regle die UN -Menschenrechtskonvention klar, dass jeder Mensch das Recht auf Familie hat. "Und das schließt Sexualität und Kinder mit ein." Themen, die früher gerne unter den Teppich gekehrt worden seien.
Pornographie ist auch ein Thema in Behinderteneinrichtungen
Im Canisiushaus, einem Wohnheim der CAB am Rande des Siebentischwalds, sind diese Themen allgegenwärtig. 32 Erwachsene mit geistiger und/oder körperlicher Beeinträchtigung leben hier unter einem Dach, die Frauen sind in der Überzahl. "Wir haben hier drei Paare, eine Frau unterhält eine Beziehung außerhalb des Hauses und ein Mann hätte gerne einen Partner", sagt Einrichtungsleiterin Katja Höfler. Doch auch für einige der Singles ist der Wunsch nach Nähe, nach einem anderen Menschen vorhanden, weiß Ronald Miller auch aus anderen Häusern. Und nicht nur das: Zu einer neuen Baustelle habe sich das Thema Pornographie entwickelt. Durch Internet und soziale Netzwerke kämen auch die geistig Behinderten vor allem über ihre Handys damit in Berührung "und werden mit Vorgängen konfrontiert, die sie total aus dem Konzept bringen".
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