Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten

Augsburg: Wünsche an den Bundestag: „Dürfen uns nicht kleiner machen, als wir sind“

Augsburg

Wünsche an den Bundestag: „Dürfen uns nicht kleiner machen, als wir sind“

    • |
    • |
    • |
    Ottilie Hitzler, Gaby Künstner, Oliver Michalski und Andrea Mac Manus (von links) haben klare Wünsche an die neue Bundesregierung. Denn von der alten waren sie bisweilen "genervt".
    Ottilie Hitzler, Gaby Künstner, Oliver Michalski und Andrea Mac Manus (von links) haben klare Wünsche an die neue Bundesregierung. Denn von der alten waren sie bisweilen "genervt". Foto: Wolfgang Langner

    Deutschland hat gewählt. Große Überraschungen hat es zumindest im bundesweiten Ergebnis nicht gegeben: Die Umfragen der vergangenen Wochen haben sich fast bestätigt. Die CDU, die in den ersten Hochrechnungen bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe an der Spitze steht, wird mit Friedrich Merz den neuen Kanzler stellen. Doch bis die Regierungskoalition gebildet ist, werden noch Wochen ins Land ziehen. Die CDU hat schon längst einen Politikwechsel angekündigt. Was erhoffen sich die Augsburger Wählerinnen und Wähler von einer neuen Regierung? Eine Umfrage am Wahlabend.

    Oliver Michalski nervt, wenn Politiker sich öffentlich streiten.
    Oliver Michalski nervt, wenn Politiker sich öffentlich streiten. Foto: Wolfgang Langner

    Oliver Michalski haben zuletzt vor allem die öffentlichen Streitereien genervt. „Dass es innerhalb einer Koalition nicht immer friedlich zugeht, ist mir klar, aber das muss hinter verschlossenen Türen und nicht auf offener Bühne geklärt werden.“ Michalski, der heute in Göggingen ein Plattengeschäft betreibt, ist eigentlich studierter Politologe. Der Wahlausgang war für ihn keine Sensation. „Zunächst müssen wir abwarten, welche Koalition entsteht - Schwarz-Rot wäre in meinen Augen nicht schlecht.“ Michalski erhofft sich auch klare Ansagen in Richtung Trump und Amerika: „Wir dürfen uns nicht kleiner machen, als wir sind. Europa ist wirtschaftlich immer noch ein Schwergewicht. Wir dürfen uns von Trump nicht über den Tisch ziehen lassen.“ Der 55-jährige wünscht sich insgesamt, dass die Regierung mehr Zuversicht und Optimismus verbreitet, als es zuletzt der Fall war. „Außerdem müssen wir jetzt endlich die Migrationskrise in den Griff bekommen. Ich glaube schon, dass sich jetzt einiges ändert.“

    Wünsche an den neuen Bundestag: „Die Rentner nicht vergessen“

    Edmund Klammer wünscht sich, dass die künftige Regierung vor allem nicht die Rentner vergisst. Er ist selbst ein 68-jähriger Rentner, der hobbymäßig als Musiker für eine Augsburger Rockband am Schlagzeug sitzt. Klammer sind ebenfalls in jüngster Vergangenheit die Streitereien innerhalb der Ampel ein Dorn im Auge gewesen: „Die sollen sich nicht zerfleischen, sondern sich um die wichtigen Dinge kümmern.“ Außerdem steht für Klammer eines im Vordergrund: „Egal, wer mit der CDU eine Koalition bildet, die künftige Regierung muss sich klar gegen die AFD positionieren.“ Deshalb fordert er auch, das Thema Migration nicht den Populisten zu überlassen.

    Ottilie Hitzler machen die hohen Mieten und die Inflation Sorgen.
    Ottilie Hitzler machen die hohen Mieten und die Inflation Sorgen. Foto: Wolfgang Langner

    Ottilie Hitzler hofft, dass es wieder etwas aufwärts geht. „Wir waren doch einmal ein so starkes Wirtschaftsland. Da müssen wir wieder hinkommen“, meint sie. Was sie umtreibt und ihr Sorgen macht, sind auch die hohen Mieten in den Städten und Gemeinden. „Es kann doch nicht sein, dass man nur fürs Wohnen arbeitet. Wohnraum muss wieder bezahlbar sein.“ Auch die Inflation setzt ihr zu: „Es ist ja alles so unglaublich teuer geworden. Ich erwarte mir schon, dass die neue Regierung etwas unternimmt, damit die hohe Inflation etwas abgeschwächt wird.“

    Andrea Mac Manus hofft, dass ihr in der Rente das Geld reicht.
    Andrea Mac Manus hofft, dass ihr in der Rente das Geld reicht. Foto: Wolfgang Langner

    „Es ist doch schrecklich, wenn man heute sieht, dass auf unseren Straßen alte Leute Flaschen sammeln müssen. Die alten Menschen dürfen nicht auf der Strecke bleiben“, meint Andrea Mac Manus. „Wenn ich mal in Rente gehe, will ich schon mit meinem Geld zurechtkommen“, so die 60-Jährige. Auch das Thema Sicherheit spricht sie an. „Es wäre schon schön, wenn ich am Abend noch allein oder mit meinen Freundinnen auf die Straße gehen kann. Da hat man nicht immer ein gutes Gefühl.“

    Gaby Künstner hofft, dass sich beim Gesundheitssystem „einiges ändert“.
    Gaby Künstner hofft, dass sich beim Gesundheitssystem „einiges ändert“. Foto: Wolfgang Langner

    Gaby Künstner fordert eine deutliche Reform des Gesundheitssystems: „Da muss sich einiges ändern. Die Krankenkassen sind viel zu teuer und wir zahlen zu viel dazu.“ Auch sie ist natürlich gespannt, wer am Ende neben der CDU das Land regiert. „Aber schlechter als zuletzt, kann es ja kaum noch werden“, meint sie.

    Diskutieren Sie mit
    3 Kommentare
    Oliver Krause

    Das Gesundheitswesen und das Rentensystem muss reformiert werden. Private Krankenversicherungen gehören abgeschafft. Beamte, Angestellte und Arbeiter, als auch Unternehmer müssen in die Rentenversicherung einbezahlen. Wohnraum muss bezahlbar werden. Die Steuerklassen gehören abgeschafft. Die Mehrwertsteuer gehört in allen Bereichen auf 7 % gesenkt. Die Netzentgelte für Energie gehören abgeschafft. Die Mehrwertsteuer auch für Energie muss auf 7 % herabgesetzt werden.

    |
    Franz Xanter

    Genau solche Wünsche bzw. Forderungen haben DEU dahin geführt, wo es heute steht; fast am Abgrund.

    Richard Merk

    Herr Krause hat vollkommen recht. Sozial ausgewogen ist Deutschland wirklich nicht. Vermögen wäre genug vorhanden um eine soziale Gerechtigkeit wieder herzustellen. Asozial ist es, wenn das von allen Arbeitnehmern erwirtschaftete Einkommen hauptsächlich in den Taschen von ein paar wenigen Milliardären landet.

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden