Mit unserer Reihe „Augsburger Anekdoten“ erzählen wir kleine Geschichten mitten aus dem Leben unserer großen Stadt.
Wie in der Sauna. In Augsburg sind zuletzt einige neue, auch öffentlich zugängliche Gebäude entstanden. In einem davon scheint es allerdings mit der Temperaturregulierung Probleme zu geben. In der innen liegenden Damentoilette ohne Fenster fühlt man sich eher wie im Hochsommer als an einem sonnigen, aber kühlen Apriltag. Schon nach kurzer Zeit auf dem Örtchen läuft einem der Schweiß von der Stirn. Die Mitarbeiterinnen nehmen es mit Humor: Sie haben auf der Toilette ein Plakat mit Saunaregeln ausgehängt.
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Schlafen wie ein Baby. Dass Babys beim Autofahren oder im Kinderwagen besonders gut schlafen, ist bekannt. Die sanften Schaukelbewegungen scheinen auf die Kleinsten beruhigend zu wirken. Meist liegen sie dann mit einem seligen Gesichtsausdruck im Wagen oder im Kindersitz. Die einschläfernde Wirkung schaukelnder Bewegungen nutzen gelegentlich aber auch Erwachsene - unter anderem in der Straßenbahn. Mitte der Woche lag eine Frau mittleren Alters gemütlich im Sitz der Linie zwei. Von seligem Blick zwar keine Spur, stattdessen unterhielt ihr lautes Schnarchen große Teile der Mitfahrenden.
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Ist das Kunst oder kann das weg? Vielleicht war es eine Kunstaktion. Oder drehte jemand gar mit der versteckten Kamera in Augsburg? Diese Woche jedenfalls lag da auf halber Höhe am Eisenberg plötzlich eine Matratze, daneben ein Rucksack und - ein Schild mit der Aufschrift „Amore 1 Euro“. Klar, dass man sich über eine solche Installation Gedanken macht, Passanten blieben stehen und betrachteten dieses Pop-up-Bett mit einem Stirnrunzeln. Hätte man für einen Euro eine Umarmung bekommen? Ein wenig Liebe in Form eines netten Kompliments? So sehr wir Redakteure auch versuchten, den ganzen Tag kam niemand vorbei, der den Anschein erweckte, irgendwas mit dieser Aktion zu tun zu haben. Am nächsten Tag war die Matratze wieder weg - und mit ihr die Chance auf ein bisschen Liebe. Schade. Könnten wir alle gebrauchen...
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Auslegungssache. Bleiben wir noch bei der Kunst, die ja oft frei interpretierbar ist. Bei Verkehrsschildern ist das in der Regel anders: Die sind eindeutig und ihrer Aufforderung ist nachzukommen. Aber was bitte macht ein gesetzestreuer Bürger an der Firnhaberstraße? Parkt er seinen Wagen in Richtung rechts, wie das blaue Schild, das dort an einem Laternenmasten angebracht ist, es möglich macht? Oder hält er sich nicht sicherheitshalber an das Schild darunter, das ein Halteverbot in eben dieser Richtung ausweist? Wir würden sagen: Wer kein Geld übrig hat, lässt es lieber nicht darauf ankommen und sucht sich einen anderen Parkplatz. Aber hier noch ein Tipp an die zuständige Behörde: Wenn Verkehrsschilder übrig sind, ist es nicht der beste Rat, sie einfach irgendwohin zu schrauben. Dann doch lieber auf den Bauhof damit.
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