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Augsburger Anekdoten: Zum Kuckkuck: Augsburg erlebt einen vogelwilden Sommer

Augsburger Anekdoten

Zum Kuckkuck: Augsburg erlebt einen vogelwilden Sommer

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    In Augsburg geht es diesen Sommer vogelwild zu. Eine Ente putzt sich heraus, eine neue Vogelart wird entdeckt und Zeiger verschwinden spurlos. Wer hat da an der Uhr gedreht?
    In Augsburg geht es diesen Sommer vogelwild zu. Eine Ente putzt sich heraus, eine neue Vogelart wird entdeckt und Zeiger verschwinden spurlos. Wer hat da an der Uhr gedreht? Foto: Jonas Klimm, Andrea Wenzel, Klaus Rainer Krieger

    Mit unserer Reihe "Augsburger Anekdoten" erzählen wir kleine Geschichten mitten aus dem Leben unserer großen Stadt.

    Ente schön, alles schön. Das Selfie hat schon lange seinen weltweiten Siegeszug angetreten. Und ist für viele zum Inbegriff menschlicher Eitelkeiten geworden. Aber auch den Tieren ist nicht egal, wie sie aussehen. Ein besonders schönheitsbewusstes Exemplar findet sich im Thelottviertel. Dort, auf einem Balkon, hat sich eine farbenfrohe Ente positioniert, die sich selbst über ihr Smartphone betrachtet. Sitzt der blaufarbene Hut noch gut? Sind etwa die Falten tiefer geworden? Hat der Schnabel noch seine markante Form? Ausführlich begutachtet sich das ungewöhnliche Wesen, während an der Perzheimstraße die Autos vorbeisausen und Spaziergänger flanieren. Schließlich will man auch als Ente gesehen werden.

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    Vogelwild. Mancher Augsburger mag sich im Sommer denken, die Baubehörden hätten, pardon, einen Vogel: Überall werden Straßen aufgerissen, Umleitungen eingerichtet, Warnbaken aufgestellt, die Verkehrsführung wird vogelwild. Meist beginnt es schon Ende Juli, also vor den Sommerferien. Die Stadtverwaltung weiß eben, dass der frühe Vogel den Wurm fängt, dass also eine rechtzeitig aufgerissene Straße mit viel Glück bis zum Schulbeginn wieder asphaltiert sein könnte. Das klappt hoffentlich auch im Hammerschmied, der laut Stadt aktuell mit einer „Asphaltbinderschicht belegt ist“, weiß der Geier, was das bedeutet. Immerhin: Die Strecke ist noch zum Teil befahrbar, genauer gesagt bis zum Kuckkuckweg. Ähm, bis wohin? Ist da in Augsburg eine neue Vogelart entdeckt worden, eine ornithologische Sensation? Oder ist es eher eine orthografische Irrung, weil da jemand nicht wusste, wie man dieses Vögelchen schreibt? Die Stadt wird auf Nachfrage jedenfalls sagen, sie gebe die Schilder nur in Auftrag, sei aber nicht für die Rechtschreibung zuständig. Nachtigall, ich hör dir trapsen.

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    Zeitlos. Wer an einer Haltestelle steht, braucht manchmal Geduld. Die drei Minuten, in denen laut digitaler Anzeigentafel ein Bus oder eine Tram ankommen soll, dauern im echten Leben nämlich oft vier oder fünf. Dann steht man da, starrt auf die Uhr und wird hibbelig. Nicht so an der Wertachstraße: Dort hat offenbar nicht nur jemand an der Uhr gedreht, er hat die Zeiger gleich mitgenommen. Aus Wut über die Verspätungen? Um sich das vom Warten wirr gewordene Haar zu fixieren? Um dem Tramfahrer leicht in die Seite zu pieksen? Wir wissen es nicht. Gut, dass auf der digitalen Anzeigentafel ganz oben noch die aktuelle Uhrzeit steht. Beim nächsten Mal Warten werden wir prüfen, ob sich da was ruckelt oder ob hier für alle Tage 9:39 Uhr ist.

    Wer hat hier an der Uhr gedreht?
    Wer hat hier an der Uhr gedreht? Foto: Klaus Rainer Krieger
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