Dass eine gewöhnliche Wahlkampfveranstaltung der CSU einmal unter dem Schutz der Polizei stattfinden muss, hätte Volker Ullrich vor einem Jahr wohl noch für unmöglich gehalten. In den vergangenen Wochen war die Polizei dann aber gleich mehrmals vor Ort: an einem Wahlkampfstand in Kriegshaber, vor der CSU-Parteizentrale in der Heilig-Kreuz-Straße, zuletzt bei einer offenen Gesprächsrunde im Veranstaltungssaal in der Stadtbücherei. Passiert ist nichts, die Empörung in Teilen der Gesellschaft über das Abstimmungsverhalten der Union im Bundestag gemeinsam mit der AfD wirkt aber nach. Ullrich hält sie für nicht angemessen. „Die Kritik ist maßlos, verroht das Klima und trägt nicht zur Debatte bei.“ Nach dem 23. Februar müssten alle demokratisch orientierten Parteien zusehen, wie sie miteinander arbeiten können.
Augsburg
Herr Ullrich hat immer noch nicht begriffen, dass diese Abstimmung reines Wahlkampfmanöver von CDU und CSU war. Denn es war von vornherein klar, dass sich SPD und Grüne nicht von der Union erpressen lassen, zudem war der Antrag zu diesem Zeitpunkt auch völlig unnötig. Den hätte man auch nach der Wahl stellen können, wenn man da immer noch geglaubt hätte, er wäre nötig. Das Versprechen von Merz, es gäbe keine Zusammenarbeit mit der AfD, ist nicht viel wert, hat er doch erst im November noch versprochen, bis zur Wahl keine Abstimmungen zu beantragen, bei denen die AfD für Mehrheiten sorgen könne. Seine Aussagen haben die selbe Haltbarkeit wie die von Söder. Und mich erinnern sie fatal an einen berühmten Satz: Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen.
Danke Herr König! Ein Volker Ullrich kann die demokratische Mitte nicht einfordern, wie es ihm und seiner Partei gerade passt. Das herrische und befehlsmäßige Verhalten von Friedrich Merz ist von Grund auf undemokratisch. Das müsste auch ein Volker Ullrich verstehen können ... Ich bin maßlos enttäuscht von seinem unnötigen Abstimmungseifer. Beim letzten jüdischen Neujahrskonzert saß er - wie andere Vertreter der CSU - noch in der ersten Reihe, so als ob die Augsburger Politik dem jüdischen Festkonzert einen Rahmen geben müsste. Auch wurde das große Einvernehmen aller Beteiligten in wärmsten Tönen gelobt.
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