Als Flugbegleiterin fliegt die Augsburgerin Amelie Riedel um die Welt - und sie teilt ihre Dienstpläne und Aufenthalte an den exotischsten Orten auf sozialen Netzwerken. Mittlerweile hat Amelielunar, wie sie sich im Netz nennt, auf Instagram fast 100.000 Follower. „Ich hatte nie geplant, Influencerin zu werden, das hat sich einfach ergeben“, sagt die 25-Jährige.
Im Jahr 2020 habe alles begonnen. Während der Corona-Pandemie gab es kaum Flüge, deshalb verbrachte sie viel Zeit zuhause. Als Zeitvertreib habe sie die Social-Media-Plattform Tiktok installiert und ein Video über ihre Arbeit als Flugbegleiterin hochgeladen. Dazu habe sie anschließend sehr viele Fragen bezüglich des Jobs erhalten und diese in einem Video beantwortet. „So wurde die Sache immer größer“, erzählt sie. Nach der Pandemie habe sie verstärkt Videos von den Reisezielen und ihren Dienstplänen gezeigt, was damals noch nicht häufig auf den Social-Media-Plattformen existierte und viele Menschen faszinierte. Heute, sagt sie, bekäme sie so viele Nachrichten, dass sie nicht mehr alle beantworten könne.
Die Arbeit als Flugbegleiterin sei aber nicht immer ihr Traumberuf gewesen. Die Idee sei nach dem Abitur geboren worden: Sie wollte die Welt sehen, hatte aber nicht das nötige Geld. Ein Freund habe sie deshalb auf die Idee gebracht, sich als Flugbegleiterin zu bewerben. „Eigentlich wollte ich den Job nur ein Jahr zur Überbrückung machen, nun bin ich schon sieben Jahre dabei“, erzählt sie.
Flugbegleiterin aus Augsburg: Am meisten gefällt ihr die Abwechslung
Am meisten gefalle ihr die Abwechslung. „Kein Flug gleicht dem anderen. Außerdem darf ich viele unterschiedliche Kulturen und Menschen kennenlernen“, sagt sie. Ob es ein Job für immer sei, wisse sie noch nicht. Sie wolle fliegen, solange sie es erfülle. Wichtig zu betonen ist ihr, dass Flugbegleiterin nach wie vor ihr Hauptberuf sei. Influencerin sei sie nebenbei. Von Leuten erkannt zu werden, sei für sie aber immer noch absurd.
„Im Schnitt bin ich zwei bis fünf Tage die Woche unterwegs, habe aber im Anschluss auch oft einige Tage frei.“ Nach einem Langstreckenflug sei eine Ruhezeit von einigen Tagen sogar gesetzlich vorgeschrieben. An ihren freien Tagen genieße sie auch, zuhause sein zu können. „Manchmal verbringe ich sogar meinen Urlaub zuhause, weil ich sonst immer aus dem Koffer lebe“. Für sie habe jedes Ziel etwas zu bieten, eine Präferenz habe sie nicht. Die Zeitverschiebung mache ihr bei Fernreisen aber manchmal zu schaffen. Ihr bisher längster Flug betrug 14,5 Stunden von München nach Tokio.
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