Die Augsburger SPD-Bundestagsabgeordnete Ulrike Bahr ist bei der Aufstellung der Landesliste für die Bundestagswahl am Samstag in Bamberg auf Platz 20 gelandet. Damit sind Bahrs Chancen auf Wiedereinzug in den Bundestag drastisch gesunken, weil auch parteiintern nicht damit gerechnet wird, dass es angesichts der schlechteren Zustimmungswerte für mehr als 15 Abgeordnete aus Bayern reichen wird. Abgeordnete Heike Heubach (Stadtbergen) wurde auf Platz 14 gewählt.
Die mäßige Platzierung für Bahr hatte sich bereits angedeutet, nachdem sie bei einem Schwaben-Parteitag hinter Heubach gelandet war. „Ich werde mit all meiner Kraft für die SPD kämpfen in diesem knappen, kurzfristigen Wahlkampf. Ich werde präsent sein und den Bürgerinnen und Bürgern zum Beispiel an Infoständen, Veranstaltungen und beim Tür-zu-Tür-Wahlkampf Rede und Antwort stehen“, so Bahr. Die SPD habe „trotz der Blockadetaktik der FDP“ vieles auf den Weg gebracht. Die fleißigen Normalverdiener dürften nicht zugunsten von Spitzenverdienern draufzahlen. Sollte Bahr den Sprung in den Bundestag nicht mehr schaffen, wäre es das erste Mal, dass Augsburg keinen SPD-Abgeordneten mehr stellt.
Bundestagswahl: Volker Ullrich von der CSU hofft auf das Direktmandat
Die Platzierung auf der Liste ist für die Augsburger Kandidaten entscheidend für die Chancen auf Einzug in den Bundestag, nachdem das Direktmandat in Augsburg bisher bis auf eine Ausnahme immer an die CSU ging. Die CSU wird kommendes Wochenende ihre Landesliste aufstellen, wobei CSU-Kandidat Volker Ullrich trotz der Wahlrechtsreform weiterhin auf das Direktmandat hofft. Auch die Grünen wollen kommendes Wochenende nominieren. Claudia Roth hat angekündigt, auf die Spitzenkandidatur zu verzichten, was vermutlich auf Listenplatz 3 hinauslaufen dürfte - auch das kann als sichere Bank gelten.
Am vergangenen Wochenende hat auch die AfD einen Teil ihrer Liste (bis Platz 13) aufgestellt. Der Augsburger Direktkandidat Raimond Scheirich wird am kommenden Wochenende für einen der nächsten Plätze kandidieren. Er rechne sich gute Chancen auf eine Platzierung aus, die ihm den Sprung in den Bundestag ermöglicht, so Scheirich.
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