- Maria Brandenstein, ÖDP: Maria Brandenstein ist eine Quereinsteigerin in der Politik. Die 65-Jährige betreut in ihrer Arbeit unbegleitete minderjährige Flüchtlinge und hat eine Praxis, in der Hochbegabte Unterstützung erhalten. Zudem engagiert sie sich bei der Lokalen Agenda 21. „Bis vor einem halben Jahr wäre ich nicht mal auf den Gedanken gekommen, mich in der Politik einzubringen“, sagt sie. Doch dann kam die ÖDP über ihr soziales Engagement auf sie zu. Nun tritt sie als Direktkandidatin der Partei bei der Bundestagswahl in Augsburg an. Brandenstein hofft mit ihrer Kandidatur die Themen Bildung, Ökologie und Frieden in den Mittelpunkt rücken zu können. Ein besonderes Anliegen ist Brandenstein dabei das Projekt der „lebendigen Nachbarschaften“. Für sie seien selbstorganisierte und inklusive Nachbarschaften, die miteinander Feste feiern und gemeinsam ihr Umfeld gestalten, die Keimzelle der Demokratie, sagt sie. Der 65-Jährigen ist klar, dass sie nicht in den Bundestag einziehen wird. Für sie sei es aber auch wichtig, Erfahrung in der Politik zu sammeln. Brandenstein erklärt, sie werde 2026 für den Augsburger Stadtrat kandidieren.

Emil Bauer, MLPD: Emil Bauer ist ein altbekanntes Gesicht der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands (MLPD). Der 71-jährige frühere Bauingenieur tritt zum fünften Mal als Direktkandidat bei einer Bundestagswahl in Augsburg an. Bauer sagt, die MLPD sei wichtiger denn je, um auf die „faschistische Gefahr“, die von der AfD ausgehe, aufmerksam zu machen. Er unterstütze hierfür den Aufbau eines breiten antifaschistischen Bündnisses. „Wir wollen ein Bewusstsein schaffen für die Bedrohung, die durch diese Partei ausgeht.“ Es brauche eine gesellschaftliche Alternative, einen echten Sozialismus, so Bauer. Das kapitalistische System lehnt der 71-Jährige ab. Dieses sei nicht in der Lage, die großen Herausforderungen der Menschheit zu lösen. Die MLPD wird vom Verfassungsschutz als linksextrem eingestuft und beobachtet. Bei der vergangenen Bundestagswahl holte die Partei in Augsburg 0,1 Prozent der Stimmen. Bauer sagt dennoch, eine Stimme für die MLPD sei keine verlorene. „Alle etablierten Parteien haben gezeigt, dass sie keine Alternative für die Menschen sind.“
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