"Jedes Mal bricht der Nahverkehr zusammen": Ärger über Corona-Demos
Plus Demonstrationen in Augsburgs Innenstadt haben sich am Samstag wieder auf Bus- und Tramverkehr ausgewirkt. Viele Menschen sind zunehmend genervt.
"So ein Scheiß." Dem Mann platzt der Kragen, als er Samstagabend an den Königsplatz kommt. Er muss mit der Straßenbahn nach Göggingen fahren. Keine Chance. "Kein Betrieb" ist auf der Anzeigetafel der Linie 1 zu lesen. Die Ursache dafür marschiert im Hintergrund. Ein Demonstrationszug mit über 4000 Menschen wälzt sich in Richtung Hermanstraße. "Ich muss doch jetzt zu meiner Nachtschicht." Aufgeregt telefoniert der Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes am Handy mit seinem Chef. "Mir geht sonst der Arbeitstag flöten", sagt er aufgebracht. Seit Wochen beeinträchtigen die Corona-Demos montags und samstags Augsburgs öffentlichen Nahverkehr. Am Wochenende waren die Auswirkungen besonders massiv. Die betroffenen Bürgerinnen und Bürger sind darüber zunehmend verärgert.
Corona-Demos: "Gift für Augsburgs Einzelhandel"
"Jedes Mal bricht der Nahverkehr zusammen." Roland Hentschel, der ebenfalls am Kö steht, ist genervt. Zwei mal die Woche sind der 57-Jährige und seine Kolleginnen von den Protesten betroffen. Wenn das Bekleidungsgeschäft in der Innenstadt, in dem sie arbeiten, um 18 Uhr schließt, dürfen sie schauen, wie sie heimkommen. Für Hentschel bedeutete das bislang: eine Stunde lang nach Hause zu laufen, einen Freund zu bitten, ihn heimzufahren, oder ein Taxi zu nehmen. 15 Euro habe er fürs Taxi gezahlt, das sei allein schon die Hälfte der Kosten seines ÖPNV-Monatstickets. "Wenn man an einem Arbeitstag bereits zehn Stunden auf den Beinen war und noch zwei Stunden bis nach Hause braucht, dann hört's doch auf", schimpfen seine Kolleginnen Sabine Mann und Margit Smith. Sie ärgern sich über noch mehr.
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Die Diskussion ist geschlossen.
"Ich kann verstehen, dass manche Menschen aufgrund der Verkehrsstörungen verärgert sind. Aber es ist wichtig, auf die Straße zu gehen." So, aha... man demonstriert gegen vorgebliche Einschränkungen und schränkt aber selber andere Menschen massiv ein. Aber ist ja für die gute Sache wenn man mit Rechtsradikalen, Reichsbürgern und anderen Staatshassern gemeinsam auf die Straße geht, was?
Ist es für die gute Sache, Stimmung gegen die Demonstranten zu machen? Die Trittbrettfahrer, egal ob links- oder rechtsextrem, will niemand bei den Demonstrationen haben.
Die Proteste werden so lange weitergehen, wie die Impfpflicht nicht vom Tisch ist. Den Protestierenden wäre es auch lieber, ihr Recht auf Selbstbestimmung wäre gesetzlich garantiert (edit/mod/NUB 7.2)
warum lässt die stadt das noch zu? gebt ihnen ne route wo sie keinen verkehr behindern. am besten ausserhalb der stadt. Oder an der Messe rund um die uni!
Örtlichkeit und Zeitpunkt selbst festlegen - bitteschön. Aber warum müssen es Demonstrationszüge sein? Sollen sie doch demonstrieren, aber eben an einem Platz, ohne Bewegung. Da stören sie wenigstens niemanden und sie wären unter ihresgleichen. Es kann doch nicht angehen, dass sich so viele Leute durch diesen Schwachsinn die Freiheit nehmen lassen müssen, von A nach B zu kommen.