
Die Faust sitzt locker
Um keinen falschen Eindruck zu erwecken: Wer sich auf den Straßen und Plätzen in Augsburg bewegt, der lebt relativ sicher. Das Risiko, Opfer eines Raubes zu werden, ist geringer als in vielen anderen Städten. Das ist die eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite schockieren die Einzelschicksale, die es auch in Augsburg gibt. Der 18-Jährige, der auf dem Kö mit einer Glasflasche niedergeschlagen und seines Geldbeutels beraubt wird. Oder der 72-Jährige, der im Keller seines Hauses von Jugendlichen angegriffen wird, die Schnaps stehlen wollen. Was in solchen Fällen besonders erschreckt, ist die Nichtigkeit das Anlasses. Wegen ein paar Euro, wegen ein bisschen Alkohol schlagen die Täter zu. Die Faust sitzt locker. Die Opfer leiden nicht nur an den körperlichen Folgen. Manch einer kann nie mehr so unbeschwert sein wie zuvor. Deshalb tut die Polizei gut daran, wenn sie, wie es ihr Sprecher beteuert, den Raubdelikten bei der Aufklärung höchste Priorität einräumt. Das schreckt potenzielle Täter ab - und stärkt das angekratzte Sicherheitsgefühl der Bürger.
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