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Die Freiwillige Feuerwehr Augsburg-Lechhausen schreibt ungewöhnliche Geschichte.

Lechhausen

Die Feuerwehr Lechhausen erhält ein eigenes Feuerwehrgerätehaus

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    In der Stätzlinger Straße 109 bekommt die Freiwillige Feuerwehr Lechhausen ein neues Feuerwehrgerätehaus.
    In der Stätzlinger Straße 109 bekommt die Freiwillige Feuerwehr Lechhausen ein neues Feuerwehrgerätehaus. Foto: Peter Fastl

    Die Vorfreude bei den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Lechhausen ist groß. Nun herrscht Gewissheit. Die neu gegründete Wehr erhält schon bald ein eigenes Feuerwehrhaus. Vermieter und Stadt Augsburg haben sich geeinigt. Die Verträge sind unterschrieben. Es ist eine ungewöhnliche Geschichte. Letztlich zahlte sich der Einsatz von engagierten Personen aus, heißt es. Im Jahr 1945 war die damalige Feuerwehr Lechhausen aufgelöst worden. Erst im Jahr 2014 fanden sich Aktive, die zunächst eine Interessengemeinschaft gründeten. Ihr Ziel: Lechhausen braucht wieder eine Feuerwehr.

    Ordnungsreferent Frank Pintsch (CSU), der für das Feuerwehrwesen im Stadtgebiet zuständig ist, bestätigt die Einigung: „Wir haben für die Freiwillige Feuerwehr mit der Stätzlinger Straße 109 eine neue Heimat gefunden und den Mietvertrag unterschrieben.“ Bei der Versammlung zur Kommandantenwahl habe man die Nachricht offiziell mitgeteilt. Pintsch: „In enger Zusammenarbeit mit dem Kommandanten konnten wir den Standort auswählen.“

    Es werde künftig ein Bestandsgebäude genutzt. Zusätzlich werde durch den Vermieter eine Fahrzeughalle errichtet, „sodass dann bald ein eigenes und voll funktionstüchtiges Gerätehaus zur Verfügung steht“. Pintsch spricht mit Blick auf den Bevölkerungsschutz von einem „Leuchtturm“ im Augsburger Nord-Osten. Das Schutznetz für die Stadt werde komplettiert.

    Einzug der Feuerwehr Lechhausen ist für das erste Quartal 2026 vorgesehen

    Der Bezug erfolgt nach Fertigstellung der Fahrzeughalle – geplant ist das erste Quartal 2026, heißt es. „Das stellt einen bedeutenden Schritt für Lechhausen dar“, erläutert Pintsch. Mit der Drohneneinsatzgruppe, dem Einsatzfahrzeug sowie der bereits laufenden Beschaffung eines weiteren Einsatzfahrzeugs seien wesentliche Schritte erfolgt. Beschafft wird ein sogenanntes mittleres Löschfahrzeug. Das Fahrzeug wird nächstes Jahr auf der Interschutz, der wichtigsten Feuerwehr-Leitmesse, ausgestellt.

    Kommandant Franz Ranziger sagt: „Die Nachricht über den nun final unterschrieben Mietvertrag zwischen der Firma GUM Automobile und der Stadt wurde von allen lange herbeigesehnt.“ Nun entstehe im Stadtteil ein eigenes Feuerwehrhaus. Ein Anbau und ein teilweiser Umbau des Bestandsgebäudes sind geplant. „Die Stadt geht hierbei neue Wege“, berichtet Ranziger. Für die Mitglieder gehe es ans Eingemachte: „Es wird viel Eigenleistung erbracht werden müssen, wie auch bei anderen Feuerwehrhäusern üblich.“

    Franz Ranzinger ist Kommandant der Feuerwehr Lechhausen

    Der Kommandant freut sich auf die anstehenden Aufgaben: „Es waren aufregende und bewegende Zeiten. Die Inbetriebnahme des Feuerwehrgerätehauses sowie die Aufnahme in die Alarm- und Ausrückeordnung sind unsere nächsten großen Ziele.“ Wie es hieß, waren mehrere Standorte im Rennen. Sie sollten im Augsburger Norden liegen. Ein Kriterium bei der Wahl war die fristgerechte Erreichbarkeit durch Aktive der Feuerwehr sowie entsprechende Übungsmöglichkeiten. Pintsch: „Der Standort im Gewerbegebiet in Lechhausen liegt in der Nähe von Hochzoll und man erreicht schnell die Stadtteile Hammerschmiede und Firnhaberau.“

    Freuen sich über die Entwicklung der Feuerwehr Lechhausen, von links: Augsburgs Feuerwehrchef Andreas Graber, Franz Ranzinger, Annika Guggenberger und Ordnungsreferent Frank Pintsch.
    Freuen sich über die Entwicklung der Feuerwehr Lechhausen, von links: Augsburgs Feuerwehrchef Andreas Graber, Franz Ranzinger, Annika Guggenberger und Ordnungsreferent Frank Pintsch. Foto: Feuerwehr Lechhausen

    Die Feuerwehr Lechhausen ist die achte Stadtteilfeuerwehr. Bei der Kommandantenwahl wurde Franz Ranzinger als Kommandant im Amt bestätigt. Für das neu zu besetzende Amt des Stellvertreters standen mehrere Personen zur Auswahl. Die Wahl fiel auf Annika Guggenberger. Sie ist seit vielen Jahren Mitglied der Feuerwehr und engagiert sich bereits im Führungsteam sowie in der Jugendarbeit.

    Die Freiwillige Feuerwehr Lechhausen hat eine spezielle Geschichte

    Auf der Internetseite der Feuerwehr ist die Geschichte nachzulesen. Gegründet wurde die ursprüngliche Freiwillige Feuerwehr Lechhausen im Jahre 1862, damals gehörte Lechhausen zum Bezirk Friedberg. Somit war die Feuerwehr Lechhausen der Friedberger Feuerwehr untergliedert. Im Jahre 1875 wurde mit dem Bau eines Spritzenhauses begonnen. Der Name Feuerhausstraße zeugt heute noch davon, dass das heutige Gebäude des Friseursalons Hillringhaus einmal die Feuerwehr Lechhausen beherbergte.

    Mit Kriegsende 1945 wurde die Feuerwehr Lechhausen aufgelöst. Die Brandbekämpfung übernahm fortan hauptamtlich die neu gegründete Berufsfeuerwehr. Im Jahr 2014 formierte sich eine Interessengemeinschaft neu, mit dem Ziel, wieder eine Freiwillige Feuerwehr in Lechhausen zu gründen. Ein Verein wurde gegründet. Durch Aktionen stand im Jahr 2016 die Mitgliederzahl bei 70 Personen. Im Jahr 2018 wurde die Fahne bestellt.

    Im Jahr 2019 wurde vom Stadtrat die offizielle Anerkennung der Freiwilligen Feuerwehr Lechhausen beschlossen. Eine neue Feuerwehr war gegründet. Es war ein damals einzigartiges Ereignis in Bayern. Bemerkenswert auch deshalb, weil in vielen Orten Deutschlands Feuerwehren zusammengelegt oder aufgelöst werden. Im Oktober 2019 fand die Fahnenweihe auf dem Lechhauser Festplatz statt. Seit 2020 sitzen die Feuerwehrleute in einem Übergangsquartier in Kellerräumen der Berufsfeuerwehr Augsburg an der Berliner Allee. Diese Zeiten sind nun bald vorbei.

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