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Die Halle 116 in Augsburg kann Betrieb wieder aufnehmen

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Die Halle 116 in Augsburg kann Betrieb wieder aufnehmen

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    Die Halle 116 auf dem Sheridan-Areal in Pfersee war im Dritten Reich eine Zwangsarbeiter-Lager. Eine Ausstellung erinnert daran - zugänglich war sie zuletzt nicht.
    Die Halle 116 auf dem Sheridan-Areal in Pfersee war im Dritten Reich eine Zwangsarbeiter-Lager. Eine Ausstellung erinnert daran - zugänglich war sie zuletzt nicht. Foto: Stefan Puchner, dpa

    Die Halle 116 auf dem Areal der früheren Sheridan-Kaserne in Augsburg kann wohl in Kürze wieder für Besucher geöffnet werden. Das frühere NS-Zwangsarbeiterlager, das heute einen Lern- und Erinnerungsort beherbergt, war vor einigen Wochen kurzfristig gesperrt worden, nachdem Schäden an tragenden Teilen festgestellt wurden. Man plane eine schnelle Wiedereröffnung, so Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) am Donnerstag im Stadtrat. Ein genaues Datum sei noch unklar, weil genaue Untersuchungsergebnisse der Betonteile erst am Vortag bekannt geworden waren. Man wisse aber, dass eine schnelle Öffnung 80 Jahre nach dem Kriegsende und im 375. Jahr des Bestehens des Augsburger Friedensfestes wünschenswert sei.

    Halle 116 in Augsburg: Bohrkerne aus den Betonstützen bringen leichte Entwarnung

    Wie berichtet waren dem Hochbauamt bei einer Routineprüfung Schäden an den Betonstützen aufgefallen. Diese waren grundsätzlich zwar bekannt, allerdings hatten sie sich den Winter über unerwartet stark verschlimmert. Weil die Stadt von einer verminderten Traglast ausging, sperrte sie die Halle vorsichtshalber - ausgerechnet wenige Wochen vor dem Jahrestag des Kriegsendes. In der Halle gibt es eine Ausstellung, die den Aufstieg des Nationalsozialismus, KZ- und Zwangsarbeit in Schwaben, die Nachkriegszeit und den Einfluss der US-Besatzer in Augsburg thematisiert. Inzwischen gab es eine Untersuchung zur Qualität des Betons, für die Bohrkerne aus den Stützen entnommen wurden. Ergebnis: Die Öffnung der Halle ist vertretbar, weil der Beton der Stützen eine vergleichsweise gute Qualität hat. Die Festigkeit des Betons gleicht für den Moment die sichtbaren Schäden an den Stützen aus.

    Abschnittsweise Sperrung während der Sanierung dennoch nötig

    Auf eine Anfrage von SPD und Grünen antwortete die Stadt am Donnerstag, dass nun eine Planung für die Betonsanierung begonnen habe. Um diese komme man nicht herum. Insofern sei eine abschnittsweise Schließung der Halle in den kommenden Monaten nötig, eine komplette Sperrung aus statischer Sicht aber nicht erforderlich. Was das konkret für den Ausstellungsbetrieb bedeutet, will die Stadt nun genauer abschätzen. Vor Herbst 2025 ist eine komplette Wiedereröffnung der Halle nicht realistisch.

    Laut Stadt soll nach der Sanierung die Nutzung der Halle erweitert werden. Geplant ist, einen zusätzlichen Raum für Veranstaltungen wie Podiumsdiskussionen und Vorträge herzurichten. Speziell für Schulklassen gebe es damit auch eine Möglichkeit, sich nach dem Ausstellungsbesuch zur Nachbereitung zusammenzusetzen.

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