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Einzigartige Augsburger Baudenkmäler aus Stahl, Holz, Beton und Eisen

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Einfamilienhäuser, Gaskessel, Hotelturm: Das sind Augsburgs einzigartige Baudenkmäler

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    Diese Augsburger Baudenkmäler beeindrucken mit ihrem Baumaterial: Vier Einfamilienhäuser aus Stahl wurden in der Nachkriegszeit von der Firma MAN nahe ihrem Stammwerk errichtet. Als erste Gebäude im Stadtteil Spickel entstanden im Jahr 1920 zwei Zweifamilienhäuser aus Holz. Die Hauptfeuerwache aus Beton im Textilviertel überzeugt seit 1975 durch ihre filigrane Bauweise. Zum Gaswerk, einem herausragenden Industriedenkmal in Oberhausen, gehört der 84 Meter hohe Gaskessel aus Eisen.
    Diese Augsburger Baudenkmäler beeindrucken mit ihrem Baumaterial: Vier Einfamilienhäuser aus Stahl wurden in der Nachkriegszeit von der Firma MAN nahe ihrem Stammwerk errichtet. Als erste Gebäude im Stadtteil Spickel entstanden im Jahr 1920 zwei Zweifamilienhäuser aus Holz. Die Hauptfeuerwache aus Beton im Textilviertel überzeugt seit 1975 durch ihre filigrane Bauweise. Zum Gaswerk, einem herausragenden Industriedenkmal in Oberhausen, gehört der 84 Meter hohe Gaskessel aus Eisen. Foto: Wilfried Matzke

    Sehenswürdigkeiten, wie das Rathaus, die Fuggerei oder der Dom kommen einem in den Sinn, wenn es um Baudenkmäler in Augsburg geht. Unter den 1108 Augsburger Objekten in der bayerischen Denkmalliste findet man auch einige außergewöhnliche Baudenkmäler.

    So gelten vier Einfamilienhäuser westlich der Sebastianstraße wegen ihres Baumaterials als Rarität. Die Fertighäuser aus Stahl hatte die Firma MAN in der Nachkriegszeit produziert. Nur 39 dieser MAN-Stahlhäuser blieben deutschlandweit erhalten. Die vier Häuser aus dem Jahr 1948 nahe dem MAN-Stammwerk sind mittlerweile unbewohnt und nicht mehr öffentlich zugänglich. Auch denkmalgeschützt wurden die ersten beiden Gebäude im Stadtteil Spickel. Diese Zweifamilienhäuser in der Waldfriedenstraße entstanden im Jahr 1920 wegen des Baustoffmangels nach dem Ersten Weltkrieg in Holzbauweise.

    Als erhaltenswert gilt auch die 1975 eröffnete Hauptfeuerwache in Augsburg

    Ebenfalls als erhaltenswert gilt die 1975 eröffnete Hauptfeuerwache, ein markantes Betonbauwerk an der Berliner Allee. „Hier beeindruckt noch heute, trotz einer inzwischen erfolgten Aufstockung, der filigrane Umgang mit Beton“, heißt es in der einschlägigen Fachliteratur. Eine Landmarke im Augsburger Norden sticht ebenso durch ihr Baumaterial hervor, nämlich der 1954 aus Eisen errichtete „Gaskessel“. Rund 1800 Bleche bilden seine Außenfassade. Dieser 20-eckige und 84 Meter hohe Scheibengasbehälter gehört zum ehemaligen Gaswerk, das zwischen 1915 und 2001 in Betrieb gewesen ist. Der „Gaskessel“ und andere denkmalgeschützte Objekte auf dem Gaswerkgelände bilden ein herausragendes Industriedenkmal, aber kein Ensemble im Sinne des Denkmalschutzes.

    Als offizielles Denkmalensemble gilt die Altstadt innerhalb der ehemaligen Stadtmauern. Dieser Bereich als solches ist ein Baudenkmal, welches sich aus Einzeldenkmälern und nicht eigens als Denkmäler ausgewiesenen Bestandteilen zusammensetzt. Innerhalb eines Ensembles bedarf die Veränderung oder die Beseitigung eines jeden Einzelelementes einer denkmalschutzrechtlichen Erlaubnis. Ensembles findet man auch außerhalb des Stadtkerns. So stehen das Thelottviertel als erste deutsche „Gartenstadt“ und das Proviantbachquartier als charakteristische Arbeiterwohnsiedlung unter Schutz. Ebenfalls als Ensemble gilt das Fuggerschloss Wellenburg mit seiner Umgebung und der Wellenburger Allee. Nur in zwei der 19 Stadtteile existiert noch kein Baudenkmal, nämlich im Universitätsviertel und in der Hammerschmiede.

    Die jüngsten Augsburger Baudenkmäler stammen aus den 1970er-Jahren

    Die jüngsten der 1108 Augsburger Baudenkmäler bei insgesamt rund 44.000 Anwesen im Stadtgebiet stammen aus den 1970er-Jahren. Das hängt mit den Olympischen Sommerspielen 1972 von München zusammen. Die Vergabe von Wettbewerben nach Augsburg sorgte für einen Bauboom, oft mit Beton als bevorzugtem Baumaterial. Die Kongresshalle, der erst im Vorjahr denkmalgeschützte Hotelturm und auch die Hauptfeuerwache entstanden in diesem Zusammenhang. Im Sommer 1972 wurden in Augsburg die olympischen Kanuslalom-Wettbewerbe an der eigens dafür geschaffenen Kanustrecke am Eiskanal ausgetragen. Hinzu kamen sechs Handball-Vorrundenspiele in der Erhard-Wunderlich-Sporthalle von 1965 und fünf Fußball-Vorrundenspielen im Rosenaustadion von 1951. Alle drei Olympia-Sportstätten stehen mittlerweile unter Denkmalschutz; die Kanustrecke ist sogar eines von 22 Augsburger Welterbe-Objekten.

    In einer historisch so bedeutenden Stadt wie Augsburg mit seinen herausragenden Baudenkmälern werden sogenannte Kleindenkmäler oft übersehen. Da wäre zum Beispiel ein Ensemble von Grenzsteinen aus dem 16. bis 19. Jahrhundert rund um ein ehemaliges Dreiländereck bei Siebenbrunn. Als Kleindenkmäler geschützt sind auch besondere Gedenksteine, Brunnen, Bildstöcke, Grabmäler, Hausfiguren oder Einfriedungen. Der Steinerne Mann ist als Augsburger Sagengestalt gut bekannt. Wie etliche andere Kleindenkmäler auch steht seine Figur aus Kalkstein nicht mehr am ursprünglichen Standort, sondern in einer Nische der nordöstlichen Stadtmauer.

    Ein anderes Augsburger Kleindenkmal kam vor sechs Jahren groß raus. Die Rede ist vom Galgenablass, der Wasserkreuzung im Siebentischwald, die eines von 22 Welterbe-Objekten wurde. Neben den 1108 Baudenkmälern verzeichnet die Denkmalliste von Augsburg auch 201 Bodendenkmäler. Allerdings sind nur wenige sichtbar, wie der frühmittelalterliche Hochwasserdamm zwischen Haunstetten und dem Hochablass.

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