Als sich Göggingen und Augsburg vor 100 Jahren erbittert stritten
Plus Ein im Gögginger Amtsblatt veröffentlichtes Pamphlet erzürnte vor 100 Jahren den Augsburger Stadtrat. Der schoss giftig zurück.
Anfang der 1920er-Jahre klopften die Gögginger mehrmals im Augsburger Rathaus an: Sie wollten einfach ausloten, „ob's was bringt“, wenn man zur großen Nachbarin geht. Im Grunde genommen zog es sie aber nie zu ihr hin. Eher lustlos wurde hin- und her verhandelt. Als dann aber in Göggingen Dank der Zwirnerei und Nähfadenfabrik die Steuerzahlungen die Gemeindecassa immer mehr erfreuten, wollten die Leute von der Singold überhaupt nichts mehr von einer Liaison mit Augsburg wissen. Im marktgemeindlichen Amts- und Anzeigeblatt ließen sie es deshalb vor 100 Jahren – zu Beginn des Jahres 1923 – so richtig publizistisch krachen. Sozusagen zum gehörigen Abschluss der jahrelangen Plemperei. Gegen die dabei vorgebrachten „Ungeheuerlichkeiten“ nahm der Augsburger Stadtrat recht beleidigt Stellung und schoss dabei ziemlich weit über das Ziel hinaus. Ein richtiger Krieg der Worte fand damals statt. Heftig war es für die Augsburger schon, was ihnen gleichsam amtlich-anonym von den „lieben“ Nachbarn vorgeworfen wurde.
Zu viel Personal und Nachteile für eingemeindete Vororte
Ein mächtig aufgeblähter Beamtenapparat – bei dem die Häuptlinge ein viel zu üppiges Salär bezögen – würde den Großteil der ohnehin bescheidenen Einnahmen ohne Skrupel verzehren und die Zahl der Behördendiener sei auf eine Stadt von der dreifachen Größe Augsburgs bemessen. Und weitere schlimme Sünden werden an die große Amtsblattglocke gehängt: Die gerade eingemeindeten Vororte Oberhausen, Pfersee, Lechhausen, Hochzoll und Kriegshaber seien recht von oben und ständig zu deren Nachteil behandelt. Klar, dass dies den Augsburgern überhaupt nicht passte. In einer vom hohen Stadtrat gleich einstimmig verabschiedeten Widerlegung ging dieser recht giftig in die Vollen.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Was wohl die Augsburger Stadtbergen anbieten müssen, dass die freiwillig ihre Eigenständigkeit aufgeben? Das wäre nach aktuellen Maßstäben bestimmt unbezahlbar :-D