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Lechhausen : Kolping-Fasching: Lechhausen wie es tanzt und lacht

Lechhausen

Kolping-Fasching: Lechhausen wie es tanzt und lacht

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    Bespaßen Lechhausen in der närrischen Zeit: die Mitglieder des Siebenerrates der Kolpingfamilie.
    Bespaßen Lechhausen in der närrischen Zeit: die Mitglieder des Siebenerrates der Kolpingfamilie. Foto: Michael Eichhammer

    Die fünfte Jahreszeit hat in Lechhausen eine lange Tradition. In diesem Jahr gehen die von der Kolpingfamilie organisierten Faschingssitzungen in die 63. Runde. Längst sind die Lechhauser Veranstaltungen auch weit über den eigenen Stadtteil hinaus eine feste Institution in der närrischen Zeit. Was die Wenigsten wissen: Eigentlich handelt es sich dabei um einen „Importartikel“.

    „Bereits in den 1930 Jahren waren einige Kolpingbrüder in der Region Köln auf der Walz und haben die die dortigen Büttensitzungen besucht“, weiß Vorstand Bernhard Bitzl. „Zurück in Lechhausen dachten sie sich: So was machen wir auch, aber mit bayerischem Lokalkolorit“, erklärt Bitzl, der für den Lechhauser Fasching mitverantwortlich ist. Das vorübergehende Ende der Spaßgesellschaft kam mit dem Zweiten Weltkrieg. Es dauerte bis in die 1960er Jahre, bis der Lechhauser Fasching sein Comeback feierte. Erst dann fand man im Grünen Kranz einen Veranstaltungsort. Seit 2015 haben die Faschingssitzungen im Pfarrsaal St. Elisabeth ein neues Zuhause.

    Drei aus dem Siebenerrat, die alljährlich Lechhausen bespaßen: Kolping-Vorstand Bernhard Bitzl, Angelika Schmitz und Sitzungspräsident Marcus Bernhard.
    Drei aus dem Siebenerrat, die alljährlich Lechhausen bespaßen: Kolping-Vorstand Bernhard Bitzl, Angelika Schmitz und Sitzungspräsident Marcus Bernhard. Foto: Michael Eichhammer

    Die Darbietungen werden von den Mitgliedern der Kolpingfamilie zu 100 Prozent selbstgeschrieben. Wichtig ist den Machern, dass das Gesamtpaket aus Kabarett, Comedy, Musik und Tanz stimmig ist. Das gelingt nun schon seit Jahrzehnten, wie der anhaltende Erfolg des Events beweist.

    Organisation, Kartenverkauf, Einladungen, Karten und Plakate drucken lassen, Orden bestellen und die Kommunikation mit den Mitgliedern gehört zu den Aufgaben des Faschingsbeauftragten Bernhard Bitzl. Unterstützt wird er dabei unter anderem von seiner Ehefrau Inge und dem Sitzungspräsidenten Marcus Bernhard. Ein Urgestein an seiner Seite muss in dieser Saison krankheitsbedingt kürzertreten: der stellvertretende Vorsitzende Klaus Kramer.

    Es gibt sieben rund vierstündige Veranstaltungen mit rund 1000 Gästen

    Sieben rund vierstündige Veranstaltungen mit insgesamt rund 1.000 Gästen umfasst die Saison 2025 – beeindruckende Zahlen, wenn man bedenkt, dass alle, die auf der Bühne und hinter den Kulissen am Lechhauser Fasching mitwirken, ehrenamtlich tätig sind. Bernhard Bitzl schwärmt von der „guten Gemeinschaft“, deren Ziel es ist, den Gästen einen schönen Abend zu bereiten. „Auch wir selbst haben Spaß an den Vorbereitungen und den Veranstaltungen“, sagt er. Insgesamt sorgen 130 Teilnehmende für die gelungenen Abende. „Jeder davon ist wichtig, ob man ihn auf der Bühne sieht oder nicht“, sagt Bernhard Bitzl. Für das Catering sorgt Kati Wagner vom Wirtshaus Zum Schober.

    „Für mich war Fasching schon immer etwas Besonderes“, verrät Angelika Schmitz, die beruflich für die Stadt Augsburg im Artenschutz tätig ist. Vielleicht liegt es an den Genen: Ihr Urgroßvater stammte aus Köln. Bei den Veranstaltungen ist sie an der Bar und im Siebenerrat tätig und hilft bei der Saaldekoration und der Bühnengestaltung. In diesem Jahr wird Schmitz zusätzlich zu den anderen Aufgaben auch als Mitglied einer Tanztruppe auf der Bühne aktiv sein. Ein Comeback, denn sie war bereits mit 20 Jahren bei der Faschingsgarde des FFC (Faschings- und Freizeitclub Augsburg). „Ich finde, gerade in der grauen Jahreszeit mit dem unschönen Wetter braucht man besonders viel Motivation und Spaß“, erklärt sie. Sie ist überzeugt: „Ein Faschingsball oder eine Faschingssitzung hilft vielen Menschen auch in dieser eher depressiven Phase.“

    Die Nummern werden unter den Mitgliedern getestet

    Sitzungspräsident Marcus Bernhard, der im wahren Leben als Produktionsleiter im Bereich Glasfaser-Komponenten arbeitet, berichtet, die Veranstaltung sei nach all den Jahren „ein Selbstläufer“, doch gäbe es auch alljährlich Herausforderungen – beispielsweise aus den Versatzstücken der einzelnen Nummern etwas zusammenzustellen, was wie aus einem Guss erscheint. „Mich kann man nicht aus dem Konzept bringen, denn ich habe kein Konzept“, sagt er schelmisch. Ein Scherz, denn die harte Arbeit hinter den Kulissen und die Überraschungen, die es zu bewältigen gilt, sieht man auf der Bühne nicht – beispielsweise, wenn sich ein bereits angekündigter Programmpunkt verschiebt, weil der Bühnen-Act noch im Stau steht und das Publikum derweil spontan unterhalten werden muss. „Im Gegensatz zu vielen Faschingssitzungen, die im Fernsehen ausgestrahlt werden, sind wir Live. Aber genau das macht die Würze aus, dass nicht alles genau getaktet ist“, findet Bernhard. Sorgen macht er sich nicht um seinen eigenen Part, sondern um die Personen, die vor ihm auf der Bühne stehen: „Ich sitze im Siebenerrat direkt hinter denen und sehe die Reaktionen des Publikums – wenn eine Pointe nicht zündet, verhungere ich mit denen.“ Damit das selten passiert, finden im Vorfeld Treffen statt, wo die Nummern unter den eigenen Mitgliedern getestet und gegebenenfalls optimiert werden. „Die Mitwirkenden vertrauen mir, weil sie wissen: Ich habe ein gewisses Gespür dafür, was auf der Bühne funktioniert“, sagt Marcus Bernhard.

    Im Pfarrsaal St. Elisabeth, Kolbergstraße 1, 86167 Augsburg, erwarten die Besucher an sieben Terminen unterhaltsame Abende voller Spaß und guter Laune. Los geht es am Samstag, 15. Februar, um 19 Uhr, gefolgt von einem weiteren Termin am Sonntag, 16. Februar, um 15 Uhr. In der darauffolgenden Woche gibt es gleich drei Veranstaltungen: am Freitag, 21. Februar, um 19 Uhr, am Samstag, 22. Februar, um 19 Uhr und am Sonntag, 23. Februar, um 15 Uhr. Den Abschluss bilden zwei Abende in der letzten Februarwoche: am Donnerstag, 27. Februar, um 19 Uhr, und am Freitag, 28. Februar, um 19 Uhr.

    Der Einlass beginnt jeweils eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn. Kartenbestellungen sind per E-Mail an faschingskarten.kolping@gmx.de oder telefonisch unter 0821 / 27 23 40 möglich.

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