Plus Für eine Umkehr ist es inzwischen zu spät, auch wenn das eingetreten ist, was Kritiker der Theatersanierung von Anfang an befürchteten. Nun heißt es "Augen zu und durch".
Es war keine Überraschung, dass der Fortgang der Theatersanierung im Stadtrat am Donnerstag eine Mehrheit bekam. Schwarz-Grün winkte das Projekt durch, teils mit Unterstützung aus dem Nicht-Regierungslager, weil immer deutlicher wird, dass der Punkt, an dem man noch eine Kehrtwende hätte machen können, überschritten ist. Beim Großen Haus, das inzwischen teilentkernt ist und bei dem der Sanierungsbedarf überdeutlich war, gilt das schon seit Jahren. Und inzwischen ist es faktisch auch zu spät, beim Bauteil II, also dem Erweiterungsneubau mit Probesälen, Werkstätten und Verwaltung an der Kasernstraße sowie der zweiten Spielstätte an der Volkhartstraße, noch die Notbremse zu ziehen. Jedes Jahr Verzögerung sorgt aufgrund der Baupreissteigerungen für zusätzliche Millionenkosten, die eine Neuplanung einsparen müsste, ohne die Funktionalität noch weiter zu beschränken - wahrscheinlich ein Ding der Unmöglichkeit.
Das Theater wird zum Motor der Stadtentwicklung hochstilisiert
Insofern gibt es jetzt auch keine anderen Möglichkeiten mehr als "Augen zu und durch". Eingetreten ist aber, was Kritiker von Anfang an befürchtet hatten: Es wird alles teurer und komplizierter als geplant. Die Stadtregierung lenkt nun den Blick nur allzu gerne darauf, was die Gewinne der Theatersanierung sind. Das Theater, ein Angebot, das von einer Minderheit der Stadtbevölkerung genutzt wird, wird zu einem Motor der Stadtentwicklung hochstilisiert, der allen Bürgern und Bürgerinnen irgendwie zugute kommt.
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