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Kongressparkhaus Augsburg: Stadt sieht Gefahr durch Gasleitung

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Stadt sieht Gefahr durch Gasleitung im Kongressparkhaus

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    Die Wohnbauruine über dem maroden Kongressparkhaus: Die Stadt möchte nun, dass ein nebenan liegender Heizungskeller samt Gasleitung abgesichert wird. Sie hat Angst, dass Teile der Ruine herabfallen könnten.
    Die Wohnbauruine über dem maroden Kongressparkhaus: Die Stadt möchte nun, dass ein nebenan liegender Heizungskeller samt Gasleitung abgesichert wird. Sie hat Angst, dass Teile der Ruine herabfallen könnten. Foto: Silvio Wyszengrad (Archivfoto)

    Das Bauordnungsamt der Stadt Augsburg möchte - nachdem ein Abriss der Wohnbau-Ruine über dem Kongressparkhaus in nächster Zeit nicht absehbar ist - nun eine Sicherung des nebenan liegenden Heizungskellers samt Gasleitung. Man sehe die Gefahr, dass herabfallende Bauteile des Wohnungs-Überbaus die Gitterrost-Abdeckung des Heizungskeller-Zugangs durchschlagen und die dort verlaufende Gasleitung beschädigen könnten, so die Stadt. Mehrheitseigentümer Bernhard Spielberger sieht seit Jahren ebenfalls ein Risiko und warnt sogar vor einer Explosion in Nähe des Kinderspielplatzes im Wittelsbacher Park. Die von der Stadt angedachten Maßnahmen zum Schutz der Leitung hält er aber für nicht machbar bzw. ungenügend.

    Kongress-Parkhaus: Mehrheitseigentümer Spielberger warnt vor Explosion

    Das Bauordnungsamt bestätigte auf Anfrage unserer Redaktion, dass die Eigentümergemeinschaft zu einer Stellungnahme aufgefordert worden sei. Dieser Schritt steht vor einer Anordnung. Nötig sei eine Schutzkonstruktion über dem unterirdischen Bauwerk. Die Problematik mit der Gasleitung sei durch die Eigentümergemeinschaft schon an die Stadt herangetragen worden, allerdings habe man im Hinblick auf die im vergangenen Jahr ergangene Abrissanordnung für den Überbau noch zugewartet, so die Stadt. Da der Abriss nun vorübergehend auf Eis liegt, bis eine Gerichtsentscheidung ergangen ist, müsse man nun tätig werden.

    Es spricht einiges dafür, dass die Gasleitung nun ein weiteres Kapitel im seit Jahren andauernden Streit wird, ob das Parkhaus komplett abgerissen werden soll oder nicht. Mehrheitseigentümer Spielberger möchte das marode und seit Jahren gesperrte Parkhaus komplett beseitigen, um dort ein Wohnbauprojekt umzusetzen (auch wenn dieses planungsrechtlich gerade nicht möglich wäre), scheiterte allerdings an Widerstand in der Eigentümergemeinschaft. Gegen den von der Stadt angeordneten Abriss des Überbaus wehrt er sich vor Gericht - dieser sei technisch nicht durchführbar, so die Argumentation. Wie berichtet hat der Verwaltungsgerichtshof die Abrissverfügung der Stadt einstweilen auf Eis gelegt, bis das Gericht in der Hauptsache entschieden hat.

    Spielberger hätte vermutlich gerne, dass die Stadt nicht nur für die marode Wohnbauruine, sondern fürs gesamte Parkhaus eine Abbruch-Anordnung ausspricht. Faktisch wird der Heizungskeller als weiteres Argument dafür ins Feld geführt. Der Heizungskeller sei allenfalls vor kleinen herabstürzenden Trümmern schützbar, so Spielberger. Größere Trümmer des Überbaus seien bei einer Fallhöhe von zehn Metern nicht abfangbar. Die Situation verschlechtere sich auch zunehmend, weil der Zustand des Parkhauses immer unberechenbarer werde.

    Stadt Augsburg hält Zustand des Parkhauses für „gefahrdrohend“

    Die Stadt selbst hält den Zustand des Parkhauses für „gefahrdrohend“, vor einem angeordneten Abriss seien aber mildere Mittel wie eine Sicherung ins Auge zu fassen. „Insgesamt ist auch noch eine Generalsanierung und eine Nutzungsaufnahme aus Sicht der Stadt Augsburg technisch nicht ausgeschlossen. Inwieweit diese aber wirtschaftlich wäre, kann und möchte die Verwaltung nicht beurteilen“, so das Bauordnungsamt. Spielberger hingegen hält eine Sanierung für technisch nicht mehr möglich und auch nicht für sinnvoll finanzierbar.

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