Albtraum im Lametta-Flimmer
Mit der Installation „Die Utopische Zone“ geht Bluespots Productions einmal mehr dahin, wo es wehtut
Südseeflair überrascht in der Altstadt. Freundlich flattert goldenes Lametta über dem Elias-Holl-Platz. Dann Irritation und Bestürzung: Ein riesiges Schlauchboot ruht in der Mitte des Flittervorhangs. Grauweiß, gebraucht. Die zerkratzten Seitenteile aufgepumpt, die Spitze ragt hoch Richtung Ecke-Galerie.
Das Boot hat eine Geschichte. Aus ihm rettete die Sea-Watch letztes Jahr etwa 100 Flüchtlinge. Friedrich Reich aus Leitershofen war dabei, barg das Boot nach der Rettung und brachte es nach Leitershofen, berichtet Leonie Pichler. Die Gründerin und künstlerische Leiterin des Augsburger Theaterensembles Bluespots Productions erfuhr davon. „Ich wollte das Boot unbedingt für unsere Kunst. Die seit Jahren andauernde Fluchtkatastrophe im Mittelmeer besorgt mich wirklich sehr, und dieses Boot steht für die tausenden Tragödien, die dort passieren“, erklärt sie. Es räume gleichzeitig mit zwei Utopien auf: „Die Migration ließe sich zurückdrehen, glaubt die eine Utopie. Die andere ist der Traum von komplett offenen Grenzen. Und mittendrin das Sterben in diesem Boot. Ich will, dass wir darüber mehr und emphatischer debattieren“, erläutert Pichler die Installation, der Beitrag von Bluespots zum Friedensfest 2018.
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