
Ernst Cramer: Vor den Nazis geflohen, später an Axel Springers Seite


Ernst Cramer musste aus Augsburg fliehen, blieb der Stadt aber ein Leben lang verbunden. Ein Buch erzählt von seiner Auswanderung und der Karriere als Journalist.
Es ist ein kleines Metallschild. Drei Namen stehen darauf: Martin Cramer, Clara Cramer, Erwin Cramer. An dem gutbürgerlichen Wohnhaus in der Augsburger Prinzregentenstraße 9 erinnert das Schild, Erinnerungsband genannt, an eine jüdische Familie, die hier einst gelebt hat und deren Leben gewaltsam beendet wurde. In der Karwoche 1942 deportierte die Nazipolizei die drei Cramers, Vater, Mutter und den jungen Sohn, in die Vernichtungslager im Osten Polens, wo sie ums Leben kamen. Dem ältesten Sohn Ernst und seiner Schwester Helene war die Flucht gelungen.
An diesem Wintertag, als eine Gruppe von Augsburgern das Erinnerungsband aufstellt, ist Ernst Cramer (1913–2010) auch irgendwie mit dabei, obwohl er vor zehn Jahren gestorben ist. Seine Kinder Tom Cramer und Claire Jebsen sowie zwei Enkelinnen sind aus Norwegen und Amerika nach Augsburg gekommen, sie haben das Erinnerungsband gestiftet und sie erzählen von ihrem Vater und Großvater. Davon, wie der Ältere an seinem jüngeren Bruder hing, wie er sich Vorwürfe machte, dass er den Jüngeren nicht retten konnte, wie er dessen letzte Äußerung vor der Deportation in der Familie weitergab. „Clothilde, bet’ für uns!“, soll Erwin Cramer, Ernsts kleiner Bruder, der Köchin der Familie zugerufen haben, als die Nazipolizisten ihn und seine Eltern abholten.
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