Ein Konzert mit Botschaft: Holt die Oper zurück auf die Freilichtbühne!
Plus Auf der Bühne am Roten Tor geben die Augsburger Philharmoniker nicht einfach nur ein Konzert. Sie machen schmerzlich-schön einen Verlust bewusst.
Der Abend neigt sich, es dunkelt schon die Luft, letzte Vögel zwitschern nachträumend am Himmel über dem Roten Tor – während unten, aus dem Grunde der historischen Wallanlage, leise „Va, pensiero“ heraufsteigt. Klangerfüllte Sommernacht wie aus dem Bilderbuch! Die Augsburger Philharmoniker haben zum Open Air auf die Freilichtbühne geladen, mit 500 Zuhörern sind die hygienebedingten Grenzen erreicht, auf der Bühne spreizt sich das Orchester vorschriftsmäßig weit auseinander, und doch, Corona spielt an diesem Abend die nachgeordnete Geige, zu stimmungsvoll ist die Stunde. „Va, pensiero“, flieg, Gedanke …
Zurück fliegt er beim Lauschen der unsterblichen „Nabucco“-Melodie in jene Zeit, als hier noch Oper gegeben wurde. Ja, wie lange hat man sie an diesem außergewöhnlichen Ort nicht mehr erlebt, die Werke von Verdi, Wagner und Co. Einst war die Freilichtbühne nicht denkbar ohne Oper. Aber die Zeiten scheinen der Vergangenheit anzugehören, verabschiedet durch eine reichlich einseitige Entscheidung der Theater-Vorgängerintendanz, von der jetzigen bereitwillig übernommen. Und alles nur der schnöden Zahlen wegen. Seit acht Jahren und auf etliche weitere Jahre hinaus ist das Musical auf der Freilichtbühne das Goldene Kalb, um das getanzt wird. Wie traurig und zugleich schön, dass die Philharmoniker daran erinnern, welch musikalischer Verlust mit der neuen musicalischen Monokultur einhergeht.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Dei Freilichtbühne als absolutes Schmuckstück Augsburgs könnte für so viel benutzt werden. Gerade jetzt im Sommer mit Corono sollte da eigentlich täglich irgendwas stattfinden. Aber nein, nur Musicals, weil ja nur die die Hütte voll machen und so wirtschaftlich rentabel sind. Dann sollten die Argumente mit der rentabilität aber auch bei der Sanierung vom Theater gelten. Und nein, keine andere Argumente, sondern nur rentabiität. Und wenn jetzt ja aber kommt, dann gilt das ja aber genauso für die Freilichtbühne.