Bazon Brock: „Das ist reiner Faschismus“
Nachdem ihm Festivalleiter Wengenroth und Mitdiskutantin Sargnagel mit harten Worten die Schuld am Podium-Desaster vom Sonntag gegeben haben, schlägt der Kunsttheoretiker nun in voller Härte zurück
Herr Brock, Sie wurden von der Mitdiskutantin Stefanie Sargnagel aber auch dem Leiter des Brechtfestivals, Patrick Wengenroth, harsch kritisiert für Ihr Auftreten. Sie hätten durch „Wissens-Chauvinismus“ und ihre „tyrannische“ Art das Scheitern der Podiumsdiskussion verschuldet.
Der Vorwurf des „Wissens-Chauvinismus“ ist schon begrifflicher Unsinn. Aber was der Herr Wengenroth offenbar ausdrücken will, ist, dass jeder, der etwas weiß, damit denen überlegen ist, die nichts wissen – und das ist verboten. Das heißt: Der Zustand unserer heutigen Gesellschaft wird dadurch gekennzeichnet, dass wir uns dem untersten Niveau anzugleichen haben, um alle mitzunehmen – so sinkt das gesamte Niveau auf das niedrigste. Und dafür steht offenbar auch der Herr Festivalleiter und steht die Frau Sargnagel. Alles, was da gesagt wird, ist reiner Mumpitz – aus Ohnmacht. Das heißt: Die Leute kapieren, dass sie zu blöd sind, um sich dem Thema zu stellen; und dann werfen sie das allen, die dem Thema gewachsen sind, vor. Nämlich: Ihre eigene Dummheit ist als demokratische Forderung durchzusetzen – wir bestehen auf unserer Dummheit, und jeder, der das nicht akzeptiert, ist ein Chauvinist. Andersrum: Der Alters-Chauvinismus, der mir hier entgegengebracht wird mit dem Gerede vom „blasierten alten Mann“ und ähnlichem – das ist reiner Faschismus. Alte zu diskriminieren, weil sie alt sind, und zu sagen, hoffentlich sterben sie bald, ist das Signum des Faschismus in aller Klarheit. Diese Menschen müssten den Vorwurf des Faschismus gegen sich selbst erheben, weil sie Faschisten sind, können das aber nicht zulassen, weil sie sonst erledigt wären, und projizieren das darum auf andere.
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