Das Sensemble inszeniert die totale Ökonomie
Plus Im Sensemble kommt für das Brechtfestival Falk Richters „Electronic City“ als Systemtest der Globalisierung auf die Bühne.
Der erste Eindruck ist prägend: Alle strampeln, alle sind ständig in Bewegung. Stillstand darf nicht eintreten. Sie jagen von einem Meeting zum nächsten kreuz und quer über den Globus. Frischer Wind soll durchs Business wehen. Es herrscht die totale Ökonomie in „Electronic City“, dem 2004 uraufgeführten Theaterstück von Falk Richter. Es mag nicht mehr so ganz tagesaktuell sein angesichts einer neuen Generation, die viel auf Work-Life-Balance hält. Doch bei der Premiere am Freitagabend im Sensemble-Theater packt es dennoch als Lehrstück über entfremdetes Leben und Lieben im Zeitalter der Globalisierung.
Die Welt, so scheint es, ist ein einziger Fitness-Club. Auf der Bühne verteilen sich einige Trainingsgeräte, die immer wieder benutzt werden. Verbunden sind sie über Laufstege. Alle Existenz ist hier Vorübergang, nirgends bietet sich ein Rastpunkt an. Unbehaust eilen die Menschen durch diese technokratische Ödnis. Keine Ahnung, wo sie sich gerade befinden, welchen Airport sie durchqueren, in welchem Hotelkorridor sie sich verlieren: Los Angeles, Sidney, London, Tokio, New York, Hongkong – alles einerlei. Hauptsache, in Bewegung bleiben. Und das möglichst schnell.
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