Die kläglichen Überbleibsel der blühenden jüdischen Kultur
Der Fotograf Christian Herrmann begab sich in Osteuropa auf Spurensuche. Was er entdeckte, macht allerdings Kummer
Manchmal liegen die Spuren unter der Oberfläche und warten geradezu darauf, bis sie wieder zum Vorschein kommen. So wie die Schriften und Bilder am ehemaligen Laden eines jüdischen Hutmachers in Lwiw (Lemberg). Der Kölner Fotograf Christian Herrmann hat für das Versinkende ein Gespür entwickelt und zeigt in seinen Aufnahmen, was von der einstigen jüdischen Kultur in Osteuropa noch übrig blieb.
„In schwindendem Licht“ nennt er seine Ausstellung, die das Bukowina-Institut zeigt. Die Tränen können einem mitunter kommen, in welchem ruinösen Zustand sich die jüdischen Kulturzeugnisse dort befinden. Synagogen stehen kurz vor dem Verfall, die Mauern bröckeln, die Dächer senken sich, Pflanzen überwuchern die jüdischen Bauwerke. Oder sie wurden zweckentfremdet, etwa als Bierbrauerei oder als Nachtklub. Vandalismus hinterließ Narben an den Gebäuden: zerbrochene Fensterscheiben, eingetretene Türen, üble antisemitische Schmierereien. Auch die Friedhöfe rotten dahin. Die Grabsteine kippen und versinken, die Vegetation erobert sich das Gelände zurück, sich ausbreitende moderne Siedlungen bedrängen die Anlagen.
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