Eine frische Brise Jazz
Gitarrenlegende John Scofield spielt beim Radio-Jazz-Festival im Neuburger Birdland
Jazz kann so viel sein. Wenn er eines nicht mehr war seit Beginn des 21. Jahrhunderts, dann politisch. Dabei gibt es kaum eine andere Musik, die den Gedanken der Freiheit mehr transportiert, Brücken baut und Grenzen niederreißt. Nur mussten die Jazzmusiker dies erst wieder neu für sich entdecken, auch angesichts der jüngsten geopolitischen Entwicklungen. So kommt es, dass beim 8. Radio-Jazz-Festival des Birdland Jazzclubs Neuburg eine Gitarrenlegende wie John Scofield im akustisch problematischen barocken Kongregationssaal der Neuburger Residenz steht, wo normalerweise nur akustische Streichquartette konzertieren, und lächelnd einen Song mit dem unzweideutigen Titel „F. U. Donald“ interpretiert, der eigentlich alles sagt, was zu sagen ist: Lasst euch all den Unsinn und Egoismus dieser Zeit nicht schweigend gefallen!
John Scofield klingt subtil und funkig
Scofield und seine „Combo 66“, ein Sammelsurium prominentester amerikanischer Instrumentalisten, bildeten den Hauptact des mittlerweile landesweit geschätzten Festivals, das in der Nacht von Samstag auf Sonntag mit einer vierstündigen Livesendung des Bayerischen Rundfunks aus Neuburg zu Ende ging. Sie legen den Finger in die Wunden. Ihre Waffen sind nicht etwa Wut, sondern Kreativität, Flexibilität, Empathie und positive Energie. Der 66-jährige Saitenhexer demonstriert eindrucksvoll, was den Zauber des Jazz schon immer ausmachte: Jede Situation, jede Umgebung ergibt ein anderes Konzert, einen anderen Sound. „Sco“ klingt diesmal jazziger, subtiler, feiner, gleichwohl nach wie vor funkig und knackig.
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