Inklusion andersherum: Mit Dunkelbrille durchs Museum
Wer nicht sieht, nimmt auch Vergangenes anders, mitunter unmittelbarer wahr. Das ist jetzt für jeden erlebbar – mit Dunkelbrille in die Zeit der Fugger und Welser.
Den Menschen, die im Foyer des Fugger und Welser-Erlebnismuseums warten, ist nicht anzusehen, aus welcher sozialen Schicht sie stammen, welchen Beruf sie ausüben. Alle tragen Jeans oder Chinos, Accessoires und Shirts nach persönlichem Stil farbenfroh, sportlich oder elegant. Vor 500 Jahren wäre das anders gewesen: Strenge Regeln legten fest, wer was, zu welchem Anlass tragen durfte. Eine katholische Ratsherren-Gattin beim Kirchgang hatte anders auszusehen als eine evangelische Magd beim Einkauf. Diese Unterschiede von damals, ausgestellt in „Unter der Haube – Kleiderordnungen im 16. Jahrhundert“ wird die Gruppe von heute in besonderer neuer Form erleben.
Die zehn Teilnehmer können weder die Exponate noch einander ansehen. Manche, weil sie sehbehindert sind, manche aber auch, weil sie Dunkelbrillen tragen. Und das ist neu. Denn während es Führungen für Blinde und Sehbehinderte schon seit 2016 gibt, möchte das Fugger und Welser-Museum nun „den Inklusionsgedanken auch umgekehrt deuten“ und lädt Sehende ein, Geschichte mal mit den anderen Sinnen zu erkunden. Die Ausstellung, bei der es ohnehin einiges zu riechen, fühlen und hören gibt und die seit 2017 das Signet „Bayern barrierefrei“ trägt, bietet sich dafür an.
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