Gekonnt unter der Gürtellinie
Erkan und Stefan sind gerade auf Comeback-Tour. Und man merkt: Die beiden Comedians haben immer noch viele Fans.
Als Komiker nach zwölf Jahren ein Comeback zu starten, ist gewagt – leichtsinnig gar, wenn man nach der Flüchtlingskrise mit Kanak Sprak und Döner-Witzen unterhalten will. Zum einen könnte es als rassistisch wahrgenommen werden, zum anderen sieht man auf YouTube allenthalben Ähnliches. Aber letztlich wollen Erkan und Stefan genau das: unterhalten. Niemand, der das Duo aus den 90er bis Nullerjahren kennt, erwartet eine politisch korrekte Auseinandersetzung mit Migration und Integration. Das leisten John Friedmann (Erkan) und Florian Simbeck (Stefan) in ihren echten Leben mit Engagement für Schule ohne Rassismus. Und sie haben noch ihre alten Fans aus der Prä-YouTube-Ära sowie neue dazugewonnen.
Das Publikum ist klar mitteleuropäisch, Mittelschicht, jung bis mittelalt und überdurchschnittlich amüsierbereit bei der Comeback-Show im Kongress am Park. Um Zweifel an der politischen Korrektheit des Klamauks gar nicht erst aufkeimen zu lassen, sprechen die beiden die Flüchtlingskrise bald an, um das Thema sofort sausen zu lassen. Sie schlagen die Brücke zwischen den alten Markenzeichen von Erkan und Stefan – Trainingsklamotten, Machogehabe, überbordende Sexualisierung – und aktuellen Themen wie der MeToo-Debatte, Fridays for Future und Ernährungstrends. Spätestens wenn Erkan doziert, dass man „schwul“ jetzt nicht mehr sagt, und Stefan sich auf „Ok, dann sehen deine Hosen eben aus wie die Vorhänge von deinem veganen Nachbarn“ verbessert, ist die Show in der Jetztzeit angekommen.
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