Heraus auf die Straße!
Zu Beginn der Bürgerbeteiligung provoziert der Chef des Leipziger Stadtmuseums: Es reicht nicht mehr, schöne alte Dinge zu sammeln und zu präsentieren
Als Kind hasste er Museen. Langweilig, dunkel, viel zu gediegen, die Objekte unnahbar, mit drögen Inventarnummern und Hinweisen beschriftet. „Wieso muss unter einer Brille ,Brille‘ stehen?“, fragt Volker Rodekamp. Der Direktor des stadtgeschichtlichen Museums Leipzig liebt es, sein Publikum und auch die anwesenden Museumspraktiker der Stadt zu provozieren. „Wir müssen uns neu aufstellen, öffnen, auf gesellschaftliche Debatten reagieren, kreativ sein, moderieren“, fordert er vor den etwa 130 Zuhörern im Stadtwerkesaal, die zur ersten Bürgerbeteiligung am Museumsentwicklungskonzept gekommen sind.
Statt weiterhin der alten Logik – Sammeln, Bewahren, Forschen und Ausstellen – zu folgen, sollten Museen die Dinge Dinge sein lassen und sich auf die Menschen zubewegen, meint Rodekamp. Dafür dürften die Ausgaben für Kuratoren nur noch ein Viertel der Personaletats betragen, damit mehr für Kommunikation und Partizipation bleibt. Ein Museum ohne Objekte? Gegen Ende seines Impulsvortrags „Museen im Wandel“, den er auf Einladung des städtischen Kulturreferats hielt, wird die Bewahrung der Dinge zum Glück doch wieder zu einer der Kernaufgaben. Immerhin verwahrt er selbst in seinem Leipziger Haus auch 600000 Dinge. In den acht Museen der Kunstsammlungen Augsburg gibt es 300000 Objekte, plus 60000 Bücher.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um die Karte von Google Maps anzuzeigen
Hier kann mit Ihrer Einwilligung ein externer Inhalt angezeigt werden, der den redaktionellen Text ergänzt. Indem Sie den Inhalt über „Akzeptieren und anzeigen“ aktivieren, kann die Google Ireland Limited Informationen auf Ihrem Gerät speichern oder abrufen und Ihre personenbezogenen Daten erheben und verarbeiten, auch in Staaten außerhalb der EU mit einem niedrigeren Datenschutz Niveau, worin Sie ausdrücklich einwilligen. Die Einwilligung gilt für Ihren aktuellen Seitenbesuch, kann aber bereits währenddessen von Ihnen über den Schieberegler wieder entzogen werden. Datenschutzerklärung
Die Diskussion ist geschlossen.