Hier ermittelt die Soko Lechhausen
Projektschmiede fordert mit Mitmachkrimi auch das Publikum heraus. Es gibt eine Zusatzvorstellung
Ein wenig irritiert es schon, dass Kriminalinspektor Harry Klein in jeder Szene von einem anderen Darsteller gespielt wird. Nacheinander treten Harry I, II, III und IV auf. Aber das passt durchaus zum Charakter des Mitmachkrimis „Zur Brotzeit eine Leiche“, der jetzt in der Projektschmiede in der Hanauer Straße seine Uraufführung erlebte. „Mitmachkrimi“ bedeutet: Die drei Hauptakteure werden von zahlreichen Mutigen aus dem Publikum unterstützt. Das heißt auch: Beide Seiten wissen nicht ganz genau, wohin sich das Geschehen auf der Bühne entwickelt.
Autor Wolfram Grzabka hat zunächst viel Lokalkolorit in sein Bühnenstück eingebracht: Erst wird die Betreiberin eines Tante-Emma-Ladens am Lauterlech vis-à-vis der Hasengasse ermordet aufgefunden, dann die Inhaberin eines Lotto-Lädchens an der Ecke Leitershofer/Augsburger Straße. Die „Soko Lechhausen“ geht, typisch Augsburg, mit freundlichem Fatalismus zu Werke: „Gibt’s was Neues? Aha, schon wieder eine Leiche. Interessant.“ Routiniert bis gelangweilt werden am jeweiligen Tatort Spuren gesichert und Indizien zusammengetragen – das ist nun mal der Job der Ermittler, auch wenn sie sich eigentlich viel mehr für den Tabellenstand des FCA oder ihre Freizeitgestaltung nach Feierabend interessieren.
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