"Hoffmanns Erzählungen": Überall Frauen, überall Desaster
Am Samstag feierte die Oper "Hoffmanns Erzählungen" von Jacques Offenbach Premiere im Theater Augsburg. Wie die Aufführung abschnitt und warum die Zuschauer Geduld mitbringen müssen.
Es wird ja auf den Bühnen nicht wenig gezecht. Trinklieder sind fast schon ein eigenes Genre in Oper und Operette. Veritable Affen saufen sich Osmin, Frosch und Frank und auch Hoffmann in „Hoffmanns Erzählungen“ an. Letztgenannte Opéra fantastique ist sogar ein monströser Sonderfall zum Thema Kampftrinken: Man darf behaupten, dass die Akte 2, 3 und 4 quasi Ausgeburt des Hofmannschen Deliriums sind. Da erzählt er bei Bier, Wein, Punsch drei Katastrophen der Liebe und Verblendung – wobei kein Zuhörer in Luthers Keller Gewissheit darüber erhält, was gut erfunden, was böse erlebt. Hoffmanns Muse entsteigt dem Weinfass.
Die Geister, die er ruft, wird er nicht mehr los. Und der fünfte Akt hängt gleich noch eine weitere Liebes-Niederlage an – indem sich die von ihm angebetete Mozartsängerin Stella nach absolvierter Don-Giovanni-Aufführung von ihm abwendet. Weil er halt wieder hackezu ist. Ja, Hoffmann ist ein Looser, eine verkrachte Existenz; womöglich zeitigt der Alk auch schon psychopathologische Wirkung: Schreckgestalten, Phantasmagorien allüberall. Der echte E. T. A. Hoffmann einst hatte übrigens noch Lues...
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