Stille Berührungen
Arbeiten des amerikanischen Videokünstlers Bill Viola verwandeln die Moritzkirche. In stummer Zeitlupe wecken sie an vier Bildschirmen Emotionen und nehmen die Menschen ein
Waren diese Bildschirme schon immer da? So harmonisch fügt sich die Installation des amerikanischen Videokünstlers Bill Viola in den Kirchenraum von St. Moritz ein, dass sogleich der Eindruck von Vertrautheit entsteht. Doch sie bergen einige Überraschungen in der Entwicklung der vier Szenen. In stummer Zeitlupe spielen sich an vier verschiedenen Orten in der Kirche auf den Bildschirmen in den sieben bis zehn Minuten langen Videos dramatische Situationen der menschlichen Existenz ab – und dies in atemberaubender spiritueller Verdichtung.
Gleich rechts hinten, unter der Skulptur des heiligen Märtyrers Sebastian treten auf dem Bildschirm Menschen nach vorne, die mit etwas Schrecklichem konfrontiert werden und darauf mit Bestürzung reagieren. Der Betrachter sieht aber nur die Personen, die hier aus dem seelischen Gleichgewicht gebracht werden. Ihre Gesten drücken aus, wie ergriffen, schockiert, traurig, ratlos, wütend und schmerzvoll sie empfinden. Menschen, die vordergründig nichts miteinander zu tun haben, suchen Nähe zueinander in Berührungen und Umarmungen. „Oberservance“ (Betrachtung) nennt Viola diese Arbeit vom Jahr 2002. Die einzelnen Darsteller repräsentieren die gesamte Menschheitsfamilie.
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