Es gibt wieder Kurzfilmtage
Das Liliom rückt das kleine Format ins Blickfeld. Auch regionale Filmemacher erhalten die Möglichkeit zur Präsentation
Es muss ja nicht immer alles zu Ende erzählt sein... Bestes Beispiel ist der Kurzfilm, der in weniger als einer halben Stunde eine Geschichte auf den Punkt bringt und den Zuschauer für ein Thema einnimmt. Michael Hehl und Daniela Bergauer teilen eine große Leidenschaft für Kurzfilme und im Liliom Kino, das sie seit Beginn des Jahres betreiben, können sie ihr freien Lauf lassen. Schon jetzt zeigen sie vor ihren Hauptprogrammen Kurzfilme, die zum Thema passen. Mit Kurzfilmtagen wollen sie nun das Genre wieder stärker ins Blickfeld rücken. Zur Erinnerung: Im Rahmen der Tage des unabhängigen Films, die Kino-Dreieck-Betreiber Franz Fischer bis zum Jahr 2015 veranstaltete, gab es schon regelmäßig Kurzfilmtage, kuratiert von Erwin Schletterer. Nun wollen Bergauer und Hehl das Genre in Augsburg wieder etablieren. „Die Konkurrenz ist durch die Clips auf Youtube zwar größer geworden, aber wir setzen auf die Faszination des Gemeinschaftserlebnisses Kino“, meint Michael Hehl.
Seine Begeisterung für das kleine Format geht auf eigene Erfahrungen zurück. In der Münchner U-Bahn sah er einen Mann am Boden liegen und sprach ihn an. Es entspann sich eine kumpelhafte Freundschaft zwischen den beiden, erzählt Michael Hehl. „Wir hatten ähnliche Ansichten, aber völlig andere Lebenswege“, erzählt Hehl. So beeindruckt war er von der Geschichte des Mannes, dem die Stabilität in seinem Leben abhandengekommen war, dass er einen zehnminütigen Film über Karl, so auch der Titel des Films, drehte. Hehl hatte kurze Zeit Regie an der Filmhochschule in München studiert und bereits einen Dokumentarfilm über Istanbul gedreht. Mit seinem Kurzfilm „Karl“ erhielt der Autodidakt 2012 sogar eine Einladung zu den Filmfestspielen in Cannes. „Allein dort zu laufen ist eine Auszeichnung“, stellt er immer noch zufrieden fest.
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