Konzert: Ein hübsches Pop-Desaster der Düsseldorf Düsterboys

VonWolfgang Schütz

Es hätte alles so schön sein können: Mit The Düsseldorf Düsterboys machte wieder mal eine veritable Indie-Sensation auf ihrer Tournee in der intimen Soho Stage Station. Bloß leider, leider …

Oh, glückliches Augsburg! Denn es lässt sich zwar mit Recht einiges Bedenkliche über den mitunter nicht mal zweitklassigen Konzertstandort sagen, vor allem wenn es um Prominenz geht, in deren Präsenz und Frequenz man hier doch deutlich hinter kleineren Städten wie Neu-Ulm oder Kempten zurücksteht. In der Sparte aber lauert verlässlich das Glück. So sind etwa im kuschligen Keller der Soho Stage regelmäßig Künstler, die im Indie für Furore sorgen, in intimem Rahmen zu erleben – wie zuletzt etwa der Schweizer Chansonnier Dagobert oder die Gitarrenlady Ilgen-Nur.

Pedro Goncalves Crescenti und Peter Rubel spielen ziemlich weit oben in dieser Liga. Das Debüt ihrer Band mit dem ungoogelbaren Namen International Music und einer Mischung aus Melancholie und Krautrock wurde ausgiebig gefeiert und nicht nur vom Musikexpress zur Platte des Jahres 2018 gewählt. Ohne den sie dabei ergänzenden Schlagzeuger Joel Roters, ohne Wucht, aber mit der gleichen kargen Poesie und Edis Ludwig an den Drums und Fabian Neubauer am Keyboard sind sie nun auch noch im Namen unverwechselbar The Düsseldorf Düsterboys – und verzückten auch hier mit dem vor knapp drei Monaten erschienen Debütalbum „Nenn Mich Musik“.

Wolfgang Schütz