„Man merkt, dass du keine Deutsche bist“
Die Preisträgerinnen des Augsburger Wissenschaftspreises für interkulturelle Studien gehen den Defiziten der Einwanderungsgesellschaft auf den Grund.
Je mehr Rot in einer Schulaufgabe, desto schlechter die Note. Bei Ayça wie bei Anja. Oder nicht? „In den Diskussionsrunden für meine Masterarbeit“, so Aylin Karabulut, „hat ein türkischstämmiges Mädchen berichtet, ihr Lehrer habe bei der Rückgabe einer Arbeit vor der ganzen Klasse erklärt: ‚Man merkt, dass du keine Deutsche bist.‘ Das hat ihr den Boden unter den Füßen weggezogen.“ Die Mitschülerin mit deutschem Namen und ebenso fehlerhaftem Text erhielt in der Situation keinen zusätzlichen Kommentar.
Karabulut studierte an der Universität Duisburg-Essen Lehramt und Bildungswissenschaften. Ihre Abschlussarbeit „Diskriminierungserfahrungen von Schüler*innen ‚mit Zuwanderungsgeschichte‘“ wurde jetzt mit dem Förderpreis für interkulturelle Studien der Stadt Augsburg, der Universität und des Forums Interkulturelles Leben und Lernen ausgezeichnet. „Latenter Rassismus ist wenig gezielt, aber häufig und sowohl beim Lehrer als auch im Erfahrungsschatz der Schülerin tief verankert“, so die Wissenschaftlerin. In verschiedenen Schulen untersuchte Karabulut acht Diskussionsrunden mit je etwa sechs 15- bis 18-Jährigen.
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