Misereor Hungertuch: Weiter Raum für einen zertrümmerten Fuß
Plus Die Augsburger Künstlerin Lilian Moreno Sanchez gestaltete das neue Misereor Hungertuch. Hoffnung für Chile spielt darin eine Rolle.
Geht man so mit guten Stoffen um? Die Künstlerin Lilian Moreno Sánchez aus Augsburg zog die weißen Damasttücher durch den Straßenstaub von Santiago de Chile und sie besudelte ihn mit gelblichen Flecken von Leinöl, als wäre es Wundsekret. Authentische Spuren sollte das Textil aufnehmen. Die glatte Struktur des Stoffes störte die Künstlerin zusätzlich, indem sie ihn einriss und Falten einnähte. Erst dann ging Moreno Sánchez ans Malen und verlieh dem neuen Hungertuch der Misereor-Fastenaktion seine eindringliche Aussage.
In ihrem dreiteiligen, großdimensionierten Bild spielt der menschliche Fuß eine zentrale Rolle. „Du stellst meine Füße auf weiten Raum – die Kraft des Wandels“ lautet das Motto des katholischen Hilfswerks Misereor. Füße tragen uns, sie geben Halt, sie können tanzen, aufstampfen, im Gleichschritt marschieren oder weite Strecken erwandern. Auf den Füßen bekommt der Mensch seinen aufrechten Gang. Freilich: Der Fuß, den die aus Chile stammende, in Augsburg arbeitende Künstlerin Lilian Moreno Sánchez zeigt, ist schwer verletzt. Der Fuß gehört zu einem Menschen, der bei einer Demonstration gegen die Ungerechtigkeit im Land in Santiago durch die Polizei zertrümmert worden ist. Zugrunde legte die Künstlerin ein ärztliches Röntgenbild.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.