Mitdenken und mitreden erwünscht!
Der „Denkraum“ startete im Jazzclub. Es ging dort um das Leben und Wirken von Hannah Arendt
Die Idee ist so einfach wie genial: Man trifft sich nach Feierabend bei einem Glas Wein, hört einen Vortrag über ein gesellschaftliches Thema, erarbeitet in kleinen Diskussionsrunden Fragen und stellt diese schließlich an den Referenten. Ungefähr das ist das Konzept von „Denkraum“, einer neuen Reihe des Friedensbüros der Stadt Augsburg in Kooperation mit der Volkshochschule. Die erste Veranstaltung fand am Montagabend im Jazzclub statt. Christiane Lembert-Dobler zeigte sich in Ansprache überwältigt vom Gästeansturm – das Publikum saß und stand dicht an dicht. Beim ersten „Denkraum“ ging es um das Vermächtnis von Hannah Arendt, deren Theorie laut Lembert-Dobler „unbequem, herausfordernd, wegweisend, aber auch nicht ganz unumstritten“ gewesen sei.
Als Gäste waren Moderatorin Barbara Staudinger vom Jüdischen Museum und Redner Prof. Marcus Llanque vom Lehrstuhl für Politische Theorie an der Universität Augsburg geladen. Nach einem kurzen biografischen Überblick auf das Leben und Wirken von Hannah Arendt – die deutsch-jüdische Publizistin wurde 1933 vertrieben und lebte schließlich bis zu ihrem Tod in Amerika – erklärte Llanque ihre Denkmuster. So habe Arendt die Betonung des Begriffs „Flüchtling“ als Schimpfwort empfunden und konnte sich damit nicht identifizieren. Die Idee der Menschenrechte sei für sie das Produkt nobler Herkunft gewesen. Arendt würde immer wieder irrtümlich als Pazifistin verstanden. Sie selbst habe sich dagegen als „Realistin“ gesehen, sie habe gar eine militante Einstellung vertreten. Ihr reiche nicht der Ausruf: „Ich habe doch Menschenrechte!“ Llanque zitierte die Politik-Theoretikerin sinngemäß. Man verliere demnach seine Rechte wieder, wenn man nicht mit ihnen handle.
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