Lilla Blue und ihre Ästhetik des Ungeschminkten
Die Band Lilla Blue veröffentlicht ihre zweite Platte, beeinflusst von düsterem Sound. Bei ihren Konzerten kämpfen die vier Musikerinnen mit Rollenklischees.
Aus Ungarn kommt eine Rebsorte namens Lilla, sie reift früh und ist frostbeständig. Daraus könnte man gut Wein für das Augsburger Quartett Lilla Blue um Sängerin und Gitarristin Julia Kratzer keltern. Obwohl die vier Musikerinnen in dieser Form erst seit einem knappen Jahr zusammenspielen, klingt ihre Musik ausgereift und ist mit einer Wärme erfüllt, die klirrende Frostnächte vergessen machen lässt.
Will man diese Analogie weiterspielen, kommt man zu dem Schluss: Das Weingut „Château Lilla Blue“ zeigt zwei Gesichter. War der musikalische Jahrgang 2020 in Form der EP „Tiny Giants“ noch zart und lieblich, wird es dieses Jahr herb und fordernd. Die voraussichtlich Ende Mai erscheinende EP „Dark Lights“ ist psychedelischer, treibender und lauter als die zerbrechlichen Folksongs ihrer Vorgängerin. „Der musikalische Vibe wurde beeinflusst durch die düstere Szene in Göteborg“, erzählt Kratzer, die im Zuge eines Auslandssemesters in die schwedische Großstadt kam. Dort verbrachte sie, so wie es sich gehört, mehr Zeit am Instrument und in den Liveclubs als in der Bibliothek, schrieb Songs, „spielte die dort mit ein paar Leuten und hatte dann, als ich wieder zu Hause war, Bock auf Streicher und Lust auf starke Musikerinnen“. So wuchs Lilla Blue mit der Cellistin Belen Gonzalez Granero zum Duo. Die hatte nach ihrem Studium am Leopold-Mozart-Zentrum ihr Instrument erst einmal in die Ecke gestellt, wurde aber durch die Songs von Kratzer und vielleicht den einen oder anderen gemeinsamen Drink in der Haifischbar wieder an das Cello getrieben.
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