Sie wollte immer nur laufen
Die Somalierin Samia Yusuf Omar träumte von den Olympischen Spielen, in ihrer Heimat durfte sie nicht trainieren. Auf der Flucht ertrank sie. Eine Inszenierung erzählt ihr Leben.
Vielleicht hätte Samia ihren Traum von Olympia aufgeben und in Somalia bleiben sollen. Vielleicht wäre sie dann nicht im Mittelmeer ertrunken. Aber genau das ist am 2. April 2012 passiert, neben einem Rettungsboot kurz vor der Küste Maltas und ein Vierteljahr vor den Olympischen Spielen in London, an denen die junge Athletin unbedingt teilnehmen wollte.
Das Junge Theater Augsburg (JTA) hat auf jeden Fall alles richtig gemacht beim Versuch, Samias Geschichte auf die Bühne zu bringen. „Samia läuft“ erzählt mit den Mitteln des Puppen- und Objekttheaters, mit Projektionen und Musik von Samia Yusuf Omar, die im März 1991, acht Wochen nach dem Beginn des somalischen Bürgerkrieges, in Mogadischu auf die Welt kam und immer nur laufen wollte – weil sie eine talentierte Läuferin war und weil es ausreichend Gründe zum Davonlaufen gab: Kämpfe zwischen Regierungstruppen, Clans und Warlords, Hunger, zunehmende Repressalien gegenüber Frauen durch islamistische al-Shabaab Milizen, die Ermordung des liberalen Vaters. Ein Mädchen, das in kurzen Hosen und ohne Kopfbedeckung laufen wollte, war da fehl am Platz. Und trotzdem trainierte Samia: statt in den zerbombten Stadien eben auf den Straßen, wo sie nur die vielen kriegsbedingten Schlaglöcher umlaufen oder überspringen musste. Aber die al-Shabaab sahen nie die Medaillen, die Samia bei Stadt- und Landesmeisterschaften gewann, sondern nur Samias Verstöße gegen die Shar’ia.
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