Das Paradies als ästhetische Hölle: "Orfeo ed Euridice" wieder im Martini-Park
Plus Nur dreimal konnte das Staatstheater die Gluck-Oper „Orfeo ed Euridice“ bisher spielen. Die Wiederaufnahme von André Bückers Inszenierung mit VR-Effekten hat überraschend aktuelle Bezüge.
Dreimal nur konnte vor rund einem Jahr am Staatstheater Glucks Oper „Orfeo ed Euridice“ gespielt werden; dann kam die zweite Corona-Welle. Nun ist die Inszenierung von Intendant André Bücker wieder zurück – und nicht nur in Wiederaufnahme zu erleben, sondern gleichsam auch von alleine „aktualisiert“: Weil doch dieser Tage des 450. Geburtstags Caravaggios gedacht wird (präzise: 29. September), dessen Hauptwerke das Bühnenbild der Produktion als Sonderausstellung definieren, und weil doch die Wiederaufnahme auf den Vorabend der (ziemlich späten) Schweizer Volksabstimmung über die Homo-Ehe fiel. Denn das gehört ja auch zu dieser Augsburger Inszenierung: Orfeo ist nicht nur der Stimmlage nach eine Frau, sondern eindeutig auch in Körper und Kostüm. Gezeigt also wird eine gleichgeschlechtliche Liebe des berühmten mythologischen Paars.
Ein regenbogenbuntes Völkchen steht in "Orfeo ed Euridice" auf der Bühne des Martini-Parks
Es fügt sich damit also alles nahtlos in das regenbogenbunte pluralistische Völkchen ein, das besagte Caravaggio-Sonderausstellung auf der Bühne im Martini-Park besucht: darunter ein Dürer-Jesus und ein Doppelgänger des Diktatur-Künstlers Jonathan Meese, eine Hippie-Protestklampferin und eine Bike-Fahrerin in Montur, ein Kardinal und eine Doppelgängerin der Schmerzenskünstlerin Marina Abramovic.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.