So war die erste Ausgabe von "Schuld und Bühne"
Das Staatstheater kommt mit „Schuld und Bühne“ in die Kresslesmühle. Jurisprudenz trifft auf Theaterverbrechen. Ganz generell heißt es: In dubio pro Publikum.
„Die Orestie“ des Aischylos ist getränkt mit reichlich Blut, weist heimtückische Rachemörder und mit Schuld beladene Opfer aus und birgt hinreichend Stoff für moralisch-juristische Betrachtungen und deren strafrechtliche Bewertung. Kein Wunder, dass die älteste bekannte Tragödien-Trilogie – aktuell in der Nachdichtung von Walter Jens und der Inszenierung von Wojtek Klemm im Martinpark zu erleben – zu den Lieblingswerken theateraffiner Juristen wie dem Dessauer Staatsanwalt Gunnar von Wolffersdorff zählt.
Regisseur David Ortmann, der seine kriminalistische Spürnase bereits in die „Augsburger Tatorte“ steckte, hatte von Wolffersdorff inklusive des am Anhaltischen Theater Dessau bewährten Formats „Schuld und Bühne“ an den Lech bzw. in die von überwiegend Nicht-Juristen besuchte Kresslesmühle importiert. Theater-Insider-Wissen und die Jurisprudenz samt abenteuerlichen Auszügen aus diversen Gesetzbüchern verzahnten sich im Lauf eines komplexen Quasi-Theaterabends mit kabarettistischer Best-Note. Und Ortmann und von Wolffersdorff präsentierten sich als eingespieltes Ermittlerduo. Virtuos und spitzzüngig lockten sie sich gegenseitig aus der Reserve und in die Fallen tragischer Stücke oder juristischer Präzedenzfälle, dank denen nicht gefällige Theaterinszenierungen nicht mehr auf Werkuntreue verklagt werden können.
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