Sterben ist des Lebens Sinn
Rilke-Gesellschaft: Die Anfänge des Dichters
Das soll wirklich von Rainer Maria Rilke sein, dem lyrisch-empfindsamen Schöngeist? Finster und unheimlich geht es in seinen frühen Prager Erzählungen der 1890er Jahre zu. Die Geschichten drehen sich um Suizid und Mord. Der qualvolle Tod scheint dem Leben überhaupt erst Sinn zu verleihen. „Das ist nicht das, was wir von Rilke erwarten“, resümierte Prof. Erich Unglaub das Treffen der Rilke-Gesellschaft am Wochenende im Friedberger Wittelsbacher Schloss.
Rilke war um die 20, als er erste Erzählungen schrieb. Und schon in der ersten Skizze „Das Eine“ geht es um Leben und Tod. Eine verheiratete Frau gesteht sich im Rückblick zu, dass sie durchaus Glücksmomente in ihrer Ehe erlebt habe, aber das Eine, den Lebenssinn, vermisste sie. Deshalb geht sie in den Mühlenteich…Dasselbe in der zweiten Skizze „Ihr Opfer“: Das Glück einer jungen Ehefrau wird alsbald von ihrem kalten und strengen Gatten zerstört. Ihr Leben habe sich „wie ein Becher mit schalem, abgestandenem Tranke“ angefühlt. Als sie ankündigt, sie werde ihm ein Geschenk machen, denkt er an die Geburt eines Kindes, sie aber will aus dem Leben scheiden.
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