Wenn Musik ihre ganze Macht entfaltet
Die beiden ersten Konzerte des Augsburger Festivals präsentieren prominente Interpreten der Klassik. Doch nur in einem Fall gelingt ein außergewöhnlicher Auftritt
Wer am Freitagabend der evangelischen Heiligkreuzkirche näher kam, der konnte schon in einiger Entfernung vernehmen, dass da ordentlich was los war. „Wir sind frech, wir sind laut …“, ließen sich Sprechchöre vernehmen – ein neuer Ton, der da eingezogen wäre beim ehrwürdigen Augsburger Mozartfest? Nein, ein Demonstrationszug war’s, der in stattlicher Stärke kurz vor der Festivaleröffnung an dem Gotteshaus vorbei in Richtung Innenstadt zog und seiner Empörung über die geplante Verschärfung des Polizeiaufgabengesetzes lautstark Luft machte. Was gar nicht einmal unpassend war in Anbetracht des diesjährigen Festivalmottos, das „Machtspiele“ lautet.
Auf Machtdemonstrationen musikalischer Art wollte sich die Cappella Gabetta allerdings nicht einlassen. Kein auftrumpfend heruntergerattertes Barockprogramm, das da von dem Originalklang-Ensemble um Geiger Andrés Gabetta, Bruder der berühmten Cellistin Sol Gabetta, in Szene gesetzt wurde. Nein, gleich das erste Vivaldi-Streicherkonzert machte klar, dass den Musikern in jeder Hinsicht an Differenzierung gelegen ist. Der Ensembleklang war von der Transparenz hauchzarter Lasuren, die schnellen Ecksätze entwickelten federnd-luftigen Drive, die Modulation der Farben wechselte vom warmen Schmelz bis hin zum fahlen, mit dem Bogen nah am Steg erzeugten Aschgrau, das dynamische Spektrum spannte sich vom geheimnisvollen Wispern bis zum ungehemmten Jubel.
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