Wie ein Indianerhäuptling ohne Pferd
Norbert Gstrein erzählt von der Flucht vor sich selbst
Eigentlich hätte er lieber zu diesem Abend im Klostergarten von St. Stephan sein neuestes Buch mitgebracht, das in wenigen Tagen erscheinen wird, verriet Norbert Gstrein. Der österreichische Schriftsteller aus Tirol war diesmal vom Gymnasium eingeladen und las aus seinem 2018 erschienenen Roman „Die kommenden Jahre“. Weil Gstrein ahnte, dass er, sobald er das frisch gedruckte Buch in seinem „Unschuldszustand“ das erste Mal aufschlagen würde, Druckfehler entdecken würde, „weil das immer so sei trotz sorgfältigstem Korrekturlesens“, meinte er schmunzelnd, hatte er sich doch lieber für seinen Vorgängerroman entschieden.
An diesem lauen Sommerabend unter Apfelbäumen, begleitet vom Gesang der Vögel, machte Norbert Gstrein mit dem Gletscherforscher Richard bekannt, verheiratet mit der Schriftstellerin Natascha. Sie hat ihr Sommerhaus nahe Hamburg an eine syrische Flüchtlingsfamilie aus Damaskus vermietet und weiß dies in den Medien geschickt zu verbreiten. Ihr Mann ist von dieser Hilfsaktion weniger begeistert, weil er „keine öffentliche Modellfamilie“ sein möchte. „Das ist die Trennlinie in dieser Ehe“, so Gstrein. Richard beginnt, selbst über Fluchtmöglichkeiten nachzudenken – aus der Ehe, vor sich selbst, vor dem Älterwerden. Sein Traumziel ist Kanada.
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